Portraet
Namenszug

Frühwerke

Karawane

Ganz so »früh« sind nicht alle dieser Werke.

Genauer gesagt sind einige von ihnen neueren Datums als meine ersten Veröffentlichungen auf dem professionellen Buchmarkt.

Trotzdem neige ich dazu, die Beiträge, die ich für nicht-kommerzielle Fan-Magazine und insbesondere im Rahmen von Vereinstätigkeiten verfasste, als einer früheren Phase zugehörig zu betrachten. Daher erscheinen sie in dieser Kategorie meiner Internet-Präsenz.

Einige der Texte, die hier aufgeführt sind, lassen mich bei der Lektüre schaudern, und das nicht immer, weil sie gekonnt eine unheimliche Stimmung erzeugen würden, sondern weil sie ohne die Kenntnis der Regeln und Kniffe verfasst wurden, die ich erst im Laufe der Jahre erlernte. Positiv ausgedrückt ist eine deutliche Entwicklung von meinen ersten Versuchen bis zu meinen neuesten Publikationen sichtbar. Andererseits geht es mir noch heute bei jeder meiner alten Geschichten so, dass ich bemerke, dass sie meiner eigenen, inneren Logik folgen. Die beschriebenen Ereignisse fühlen sich stimmig an. Eine schwer greifbare Eigenschaft literarischer Texte, die aber vielleicht entscheidend dafür ist, warum manche Leser den einen Autor bevorzugen und andere einen anderen.

Sanguis B. war zwar mein erster professionell veröffentlichter Roman, aber meine 156. Veröffentlichung insgesamt – und dazu kann man getrost noch so einige addieren, denn ich habe nicht von Beginn an Buch geführt. Daher ist die Aufstellung auf dieser Seite auch keine vollständige Liste, sondern eher ein Verzeichnis der Meilensteine, so, wie ich sie heute sehe.

Es ist unsinnig, von einem Erstlingswerk Perfektion zu erwarten, erst recht, wenn es im nicht-kommerziellen Rahmen erscheint. Was man aber sehr wohl erwarten darf, ist, dass der Autor den Text so gut abliefert, wie er es im jeweiligen Stadium seiner Entwicklung vermag. Diesen Anspruch habe ich immer an mich gestellt.


Der Fantasy Club eV gibt von Zeit zu Zeit thematisch orientierte Sonderbände heraus. Ich durfte den vierten davon redaktionell betreuen. Sein Titel ist Der Reiter der Finsternis und er beschäftigt sich mit Geschichten, Gedichten und Zeichnungen rund um die sinistre Gestalt, die die Fantasywelt Magira heimsucht.
Neben der Betreuung habe ich auch eine Kurzgeschichte mit dem Titel Der Nehmer der Seelen eingebracht.
Verlag: Fantasy Club eV.
Erscheinungsjahr: 2006.
ISBN: 3-935913-98-2.
Der Reiter der Finsternis

Die Eisigen Feuerranken waren lange Zeit das einzige Fanzine, das ich als Redakteur herausgegeben habe und bei dem außer mir auch andere mitgewirkt haben. Geplant waren vier Ausgaben pro Jahr, für jede Jahreszeit eine. Bei der Premiere war es Winter, daher ›eisig‹.
Wenn ich mich recht entsinne, haben wir damals etwa 20 Exemplare im Copyshop hergestellt. Dementsprechend werden Fanzinejäger sich schwer tun, eines der Hefte zu ergattern. Dabei ist es insofern ein Unikat, als ich dort neben den üblichen Storys und Zeichnungen auch das erste und einzige Mal eine Übersetzung beigesteuert habe, und zwar einer Geschichte, die mir in einem englischsprachigen Shared-World-Forum im Internet aufgefallen war. Durch das entsprechende Belegexemplar hat dieses kleine Fanzine sogar die Verbreitung bis in die Vereinigten Staaten von Amerika geschafft – recht beachtlich, wie ich finde.
Erscheinungsjahr: 1998.

Die Tales of Blood and Love hatten während meiner Studentenzeit einen gewissen Kultstatus. Ich wohnte damals im westfälischen Münster und ließ mir die Hefte von Herausgeberin Charlotte Engmann aus Köln schicken, um sie nach der Lektüre sogleich im Freundeskreis zu verteilen.
Inhaltlich brachte ToBaL Storys, Gedichte, Artikel und Zeichnungen rund um das Thema ›Vampir‹. Meine kreative Energie wurde durch diese mit viel Liebe gemachte Fanzine-Reihe angestachelt. Meinen Roman Sanguis B. hätte ich ohne die intensive Beschäftigung mit den sich von Blut nährenden Untoten in diesen Jahren möglicherweise nie geschrieben.
Statt einer Nummerierung wurden die einzelnen Ausgaben mit einem Präfix versehen. Ich steuerte Storys und auch einen Artikel zu den ›Sinister‹, den ›Dark‹ und den ›Wicked Tales of Blood and Love‹ bei.
Erscheinungsjahre der Ausgaben mit meinen Beiträgen: 1997/ 1998/ 1998.
Tales of Blood and Love

Irgendwann kam die Zeit, wo ich etwas Eigenes machen wollte, ein Fanzine, bei dem ich von der Konzeption über die Beiträge bis hin zu Layout und Vervielfältigung wirklich alles selbst machte. In der Fan-Szene ist das nicht ungewöhnlich, solche Projekte tragen die Fachbezeichnung ›Egozine‹.
Um einen Freund, der alle Fanzines sammelte mit dem Ehrgeiz, einen wirklich vollständigen Bestand zu haben, ein wenig zu foppen, beschloss ich, meine Reihe rückwärts zu nummerieren. Als erstes Heft erschien also die Nummer 7, was den erhofften geschockten Gesichtsausdruck zur Folge hatte – »ja wie – habe ich schon 6 Ausgaben verpasst?«.
Burned konnte man nicht käuflich erwerben, man bekam es geschenkt, und zwar mit einer Begründung, die als Widmung vorne eingetragen wurde. Hatte man durch besondere Verdienste ein Heft ergattert, konnte man sich die Folgenummer nur dadurch sichern, dass man den Fragebogen auf der Rückseite ausfüllte, mit dessen Hilfe ich mir Rückmeldungen zu den veröffentlichten Storys erzwang. Neben Belletristik (wieder einmal mit Vampiren im Vordergrund) erschienen auch Zeichnungen und Artikel zu allem, was mich aktuell beschäftigte. Manche Beiträge hatten den Charakter von offenen Briefen an die Welt.
Bislang sind 5 Burned-Ausgaben erschienen, die letzte, Burned #3 im Jahr 2001. Danach brachte ich die nötige Ausdauer nicht mehr auf, und ohnehin war die Zeit der Papier-Fanzines vorbei. Mittlerweile publizierte man im Internet.
Ein kleines Nachleben führt mein Burned in dem Ableger Burned Out, der mit wesentlich weniger Aufwand (nur noch kopierte A4-Seiten) als Bestandteil eines Sammelfanzines erscheint und jeweils einen etwas längeren Artikel zu Themen aus dem fantastischen Bereich bringt.
Erscheinungszeitraum: 1997 bis 2001.

Felis ist der Name einer Kleinstadt auf der Fantasywelt Magira, für die ich im Rahmen meiner Aktivitäten im Fantasy-Club FOLLOW verantwortlich war. Ich wollte die Stadt mittels Geschichten beschreiben, zugleich mein Alter Ego auf der Fantasywelt voranbringen. Um eine dichte Atmosphäre erzeugen zu können, entschloss ich mich, die Storys, angereichert um einige Zeichnungen, in einem gleichnamigen Sammelband herauszubringen. Wir sprechen hier von DIN A4 mit Ringelbindung und jeweils einer einfarbig schwarzen Pappe vorn und hinten.
Inhaltlich bringt Felis auf genau 100 Seiten lange und kürzere Fantasy-Storys in einem archaisch-militärischen Setting. Exotisch ist sicherlich die Ansiedlung in einer Kultur, die an das irdische Indien angelehnt ist. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, habe ich damals 80 Exemplare hergestellt und in den folgenden Monaten unter das Volk gebracht. Viele haben sich Mitglieder des Fantasy-Clubs gesichert, aber einige haben auch den Weg in die weite Welt gefunden.
Erscheinungsjahr: 1996.
Felis

Kinderträume ist der Titel einer vom Fantasy Club eV herausgegebenen Anthologie, in der es um Fantasy-Kindergeschichten geht. Der Band ist zwar recht dünn, aber hübsch gestaltet und auch inhaltlich gefällt er mir gut. Fantasy muss nicht immer Stahl und Blut sein.
Bei meinem Beitrag Raschid und der Turm wollte ich allerdings meine Vorliebe für das Sinistre nicht zurückhalten. An eine gewollt ... simple ... Handlung schließt sich ein Ende an, das viele Probeleser hat entsetzt auflachen lassen, was durchaus in meinem Sinne ist.
Erscheinungsjahr: 2000.
ISSN: 1439-1732.

Mit Blutige Himmel hat der Fantasy Club eV eine Anthologie dem Thema ›Gewalt in der Fantasy‹ gewidmet. Wer Mad Max mag, dem wird ›Der reitende Rechtsgelehrte‹ von Alexander W. Müller sicher gut gefallen. Auch sonst bietet der Band einige Perlen.
Meine eigenen Beiträge,Der Schwertstreich und Eine Frage der Ehre, habe ich damals aus meinem Felis-Storyband recyclet. Es geht um Krieger in einer Fantasy-Welt, da kommt die Gewalt nicht zu kurz.
Erscheinungsjahr: 1997.
Blutige Himmel

Meine erste längere Geschichte konnte ich im Vereinsmagazin des ›Ersten Deutschen Fantasy Clubs‹ veröffentlichen, dem Fantasia. Dieses Fanzine erschien immer als Doppelnummer. Die Ausgabe mit meiner Erzählung Diebe war die 68-69. 2010 wurde sie in der Enzyklopädie der ›Substanz von Mhjin‹ neu aufgelegt.
Meine Geschichte beschäftigt sich mit dem Aufstieg meines Alter Egos innerhalb einer Diebesgilde in einer arabisch inspirierten Fantasy-Kultur. Nebenbei entdeckt der Protagonist seine magischen Fertigkeiten.
Diebe ist ein typisches Beispiel dafür, was man alles nicht weiß, wenn man mit dem Schreiben anfängt. Mir war beispielsweise nicht bewusst, dass ein Protagonist spürbare, für die Handlung wesentliche Schwächen braucht, um eine Geschichte interessant zu machen. Dass eine Niederlage der Lieblingsfigur oftmals ein Sieg des Autors ist, weil sie einer Story Spannung verleiht, musste ich erst noch lernen. Heute bin ich dankbar dafür, dass ich damals einen Ort fand, an dem ich üben konnte.
Erscheinungsjahr: 1992.
ISBN: 3-924443-55-6.
Substanzenzy

Mir hat einmal jemand sinngemäß gesagt: »Bernard, ab und an schreibst du ja ganz passabel. Aber was du da für deinen Fantasy-Club verfasst hast, das ist durch die Bank der letzte Schrott.«
Ich kann mich dem nicht anschließen. Natürlich ist man mit Blick auf das eigene Werk immer subjektiv. Auch ist wahr, dass einige der Geschichten eine gewisse Grundkenntnis der Welt Magira voraussetzen. Und das unabgestimmte Nebeneinander diversester Fantasy-Kulturen hat zu Inkonsistenzen geführt, die aufzuzählen Bände füllen würde.
Dennoch erlaube ich mir, solche Geschichten wie Kleine Fehler (erschienen in FOLLOW 380) ganz subjektiv zu meinen besten zu zählen. Auch meinem ersten Roman ›Angriffskrieg‹ bot das viermal jährlich erscheinende Vereinsmagazin Raum – in 6 Fortsetzungen, im nicht-kommerziellen Bereich, aber immerhin.
Erscheinungszeitraum: Mitte der 1960er Jahre bis heute, vier Ausgaben pro Jahr.
ISSN: 1439-1716.
Follow_376

Sola wurde nicht von mir geschrieben, sondern von Pauline Hassan-Suchy, aber ich habe mitgewirkt. Es handelt sich nämlich um ein Dark-Fantasy-Hörspiel, das nunmehr auf CD erhältlich ist, und ich spiele den finsteren Söldner 1 – 4. Die Handlung spielt auf der Welt Magira, im Krieg um Runghold, hoch oben im Nor, wo der klirrende Frost regiert. Die Sprecher sind allesamt Amateure, aber unser Equipment war aus der ersten Liga, denn wir hatten die außergewöhnliche Möglichkeit, das Hörspielstudio des Bayerischen Rundfunks zu nutzen. Direkt nach uns wurde dort, so ich mich recht entsinne, Thomas Manns ›Zauberberg‹ aufgenommen. Nur, um den Grad der Perfektion zu skizzieren: Das Studio hängt an Stahlseilen innerhalb eines Hochhauses, damit die Schwingungen der vorbeifahrenden Straßenbahn (von denen ich nichts bemerkte) die Aufnahmequalität nicht beeinträchtigen ...
Erhältlich ist die CD über den Fantasy Club eV.
Erscheinungsjahr: 2002.

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