Portraet
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Mein Schreibtagebuch aus dem ersten Halbjahr 2010

Isenborn-Wappen

Dies ist das Archiv meines Schreibtagebuchs mit den Einträgen aus dem ersten Halbjahr 2010.




Hier geht es zu den Einträgen aus dem zweiten Halbjahr 2010.




Noch vor der Arbeit habe ich die letzten Seiten überarbeitet und das &Eisen-Manuskript zurück an den Verlag geschickt. Wenn es so läuft wie bei Stein und Erz, geht es jetzt direkt in den Satz.

Nur noch ein Zehntel von Eisen liegt vor mir, das sollte morgen zu schaffen sein.

Auf der FeenCon wird parallel zu meiner Lesung aus dem Isenborn-Zyklus eine weitere Veranstaltung zum Schwarzen Auge stattfinden. Dabei geht es um einen neuen Regionalband für das Rollenspiel. Die Freunde des Schwarzen Auges werden also die Wahl zwischen den beiden Programmpunkten haben.

Bei Fanpros Haus und Hof-Händler wurde Erz heute für Mitte Juli angekündigt. Lassen wir uns überraschen. Auch der Klappentext wurde anscheinend noch einmal modifiziert. Zudem bin ich gespannt, ob es nun der 120. Roman der Reihe sein wird, wie es noch in der mir vorgelegten Durckvorlage zu lesen war und im Verzeichnis Lieferbarer Bücher gemeldet ist, oder der 121., wie es in den neuen Ankündigungen steht.

Ein weiteres Drittel ist beim Korrekturlesen geschafft, damit ist noch ein Drittel von Eisen übrig. Nachdem Werner schon einen der ekligen Eine-Figur-wird-genannt-die-gar-nicht-in-der-Szene-ist-Fehler aufgespürt hat, habe ich heute einen zweiten entdeckt. Jetzt ist er getilgt und ich habe das Gefühl, dass der Korrekturgang wirklich etwas bringt, seine Berechtigung hat.

Auch Alan war wieder fleißig, das Titelbild zu Stahl ist fertig. Mich erinnert es an den schwarzen Spider Man, und ich bin wieder sehr zufrieden.

Trotz Deutschlandspiel gegen England habe ich inzwischen ein gutes Drittel von Eisen korrekturgelesen. Ich bin recht zufrieden, sowohl mit meinem Fortschritt als auch, was wichtiger ist, mit dem Text.

Morgenstund hat Gold im Mund: Ich habe heute noch im Bett die Seiten zum Isenborn-Zyklus umgestellt. Es gibt jetzt nur noch eine Seite für alle vier Bücher. Die Texte zu Eisen und Stahl habe ich mit Bedacht noch sehr kurz gehalten, ich werde sie erweitern, wenn die Erscheinungstermine näher rücken. Bei den Entwürfen kann man meine Vorschläge zu den vier Titelbildern und den drei Karten anschauen.

Am Nachmittag ist dann auch Eisen aus dem Lektorat zurückgekommen. Werner teilt meine Einschätzung: Es ist der bisher beste Band des Zyklus. Heute Abend beginne ich mit der letzten Überarbeitung vor dem Setzen.

Bislang ist Eisen noch nicht aus dem Lektorat zurück. Ich habe halbherzig an der Internetseite für den Isenborn-Zyklus gearbeitet und ein paar Tippfehler aus meinem Schreibtagebuch entfernt, mehr ist schriftstellerisch in den letzten Tagen nicht passiert.

Die Fußballweltmeisterschaft hat auch den Verlagsleiter von Fanpro fest im Griff, weswegen ich mit Eisen erst für Ende der Woche rechnen kann. Damit steht auch meinem eigenen Public Viewing des dritten Deutschlandspiels morgen nichts entgegen.

Erz wird wohl bei einer neuen Druckerei gedruckt, was der Grund ist, warum es noch nicht erschienen ist. Es wird wohl bis zum Monatswechsel dauern.

Eigentlich wollte ich noch einen weiteren Korrekturgang machen, bevor ich Stahl an die Redakteure des DSA-Rollenspiels schicke. Ich habe aber entschieden, dass das wenig Sinn hat. Schließlich achten diese Experten auf die Stimmigkeit mit der Hintergrundwelt, nicht auf die Sprache, und inhaltliche Korrekturen nähme ich nur dann vor, wenn ich wegen wesentlicher Änderungen in Eisen auch Stahl umschreiben müsste. Eine solche Entwicklung erscheint mir aber nach den ersten Bänden der Tetralogie unwahrscheinlich.

Aus diesen Ausführungen mag man erkennen, dass Eisen noch nicht aus dem Lektorat zurück ist. Werner habe ich telefonisch nicht erreicht, dafür allerdings Ingo, den bestorganisierten Mitarbeiter bei Fanpro. Der konnte mir auch direkt sagen, dass Erz erst für Ende des Monats erwartet wird. Also werde ich mich wohl noch eine Woche gedulden müssen. Wie war das mit der Vorfreude, die die beste Freude sein soll?

Manchmal treibe ich gern ein wenig Statistik, heute zum Beispiel, was den Umfang meiner Romane (in Anschlägen) und der jeweiligen gedruckten Version (in Seiten des Buchblocks) angeht:

Titel Anschläge Seiten
Sanguis B. 705.000 416
Karma 572.000 320
Todesstille 715.000 384
Im Schatten der Dornrose 625.000 384
Stein 537.000 320
Erz 490.000 304
Eisen 581.000 unbekannt
Stahl 655.000 unbekannt

Ich habe mich also vertan, als ich behauptete, Im Schatten der Dornrose sei länger als Stahl, aber für Todesstille trifft das zu, und das hat auch gut auf Block gepasst. Zudem sieht man, dass ein Setzer durchaus Spielraum hat – Im Schatten der Dornrose und Todesstille liegen 90.000 Anschläge auseinander, haben aber die gleiche Seitenzahl. Und auch, dass Sanguis B. sehr augenfreundlich gesetzt ist, wird deutlich, zumal das Buch in DIN A5 erschienen ist, die Seiten also auch noch ungewöhnlich viel Platz bieten.

Ich habe es tatsächlich geschafft, heute den ersten Korrekturgang von Stahl abzuschließen. Ein merkwürdiger Effekt dabei ist, wie spannend ich meine eigenen Geschichten finde. Eigentlich unerklärlich, weiß ich doch notwendigerweise bereits, wie alles ausgehen wird. Dennoch bin ich beim ersten Korrekturgang immer gespannt, was auf der nächsten Seite steht, manchmal sogar darauf, welchen Rhythmus der nächste Satz anbietet.

Inhaltlich ist es übrigens so, dass am Ende von Stahl eine kleine Reisegemeinschaft von drei Leuten aufbricht, die dann in Todesstille wieder auftauchen. Ich habe Todesstille zwar als ersten Roman für Das Schwarze Auge geschrieben, in der Handlung ist er jedoch der chronologisch letzte. Mit Stahl habe ich mich also an diesen Roman ›herangeschrieben‹. Anders betrachtet ist der gesamte Isenborn-Zyklus eine Vorgeschichte zu Todesstille – zumindest, was die drei erwähnten Figuren angeht, von denen zwei allerdings nur Nebenrollen haben.

Am ersten Februar habe ich in diesem Schreibtagebuch vom Asgard-Projekt berichtet, einer multimedialen Inszenierung von Manowar und Wolfgang Hohlbein. Heute habe ich gesehen, dass es tatsächlich greifbare Gestalt annimmt, und zwar in Form eines recht schmucken Hardcovers mit dem Titel ›Thor‹. Einerseits hätte ich mir gern das Buch gekauft, andererseits quillt mein Regal von ungelesenen Büchern bereits über, und auf viele davon bin ich schon sehr gespannt: ›Limit‹ von Frank Schätzing, die Bände Zwei und Drei von André Wieslers ›Chronik des Hagen von Stein‹, auch David Brins Uplift-Zyklus will gelesen werden ...

Jetzt, wo sich die Arbeit an der Isenborn-Tetralogie dem Ende zuneigt, werde ich bald wieder Zeit dafür haben, und darauf freue ich mich.

Noch genieße ich aber den ersten Korrekturdurchgang von Stahl. Knapp auf der Hälfte bin ich angelangt und befinde mich einmal mehr im Autorenhimmel. Für mich gibt es nichts Besseres als dieses erste Mal, wo man die Geschichte in einem Fluss genießen kann, wobei man weiß, dass sie einem noch ganz allein gehört, dass es keinen anderen Menschen gibt, der sie kennt. Wunderbar.

Es ist soweit. Heute vor der Arbeit habe ich das Wort Ende unter das Manuskript für Stahl und damit unter den Zyklus gesetzt. Stahl hat etwa 650.000 Anschläge, knapp zehn Prozent über der Fanpro-Obergrenze, aber das sollte kein Problem sein, Im Schatten der Dornrose ist sogar noch etwas länger und hat auch gut ›auf Block‹ gepasst.

Heute Morgen ist auch die Entwurfszeichnung zum Stahl-Titelbild gekommen. Ich bin froh, meine erste Vorstellung verworfen und einen zweiten Vorschlag eingereicht zu haben. Damit hat auch Stahl ein actionbetontes Titelbild und passt gut in die Reihe. Während Stein im Wesentlichen blau gehalten ist, wird Stahl ähnlich wie Erz vorwiegend orange sein. Eisen kombiniert beide Farben.

Es ist das erste Mal, dass eine Titelbildskizze fertig ist, bevor ich das Manuskript ins Lektorat gebe. Das ist ein glücklicher Umstand, denn so kann ich bei der Überarbeitung noch ein paar Sätze ergänzen, damit die dargestellte Szene exakt wie abgebildet im Roman stattfindet.

Ich fühle mich ein wenig betäubt, wie stets, wenn eine Rohfassung fertig ist. Ich bin irgendwie diffus glücklich, werde aber etwas zeitlichen Abstand brauchen, um zu realisieren, was geschafft ist.

Eisen ist noch nicht aus dem Lektorat zurück, was bedeutet, dass ich das Wochenende der ersten Überarbeitung von Stahl werde widmen können. Es sieht so aus, als werde der Idealablauf bei diesem Buch Wirklichkeit. Möge es dem Werke nützen.

Mehr wundert mich allerdings, dass Erz noch nicht lieferbar zu sein scheint. Ich hätte spätestens für die vergangene Woche damit gerechnet.

Vor der Arbeit habe ich sechs Seiten geschrieben und damit das letzte ›echte‹ Kapitel abgeschlossen. Abends noch einmal gut fünf Seiten, somit auch die erste Szene des allerletzten Kapitels. Zwei Szenen liegen noch vor mir, beide möchte ich kurz halten. Mit anderen Worten: Der Abschluss naht. Nicht nur des Romans, sondern der des ganzen Zyklus'. Das finale Wort ›Ende‹ ist zum Greifen nah. Wahrscheinlich werde ich es morgen tippen, entweder vor der Arbeit oder irgendwann nach dem zweiten Deutschlandspiel der Fußballweltmeisterschaft.

Morgens vor der Arbeit sieben Seiten, abends danach weitere sieben. Vierzehn Seiten sind sehr viel für einen Tag, an dem ich mehr als neun Stunden in meinem Hauptberuf gearbeitet habe.

Ich stehe bei knapp 610.000 Anschlägen, bin beinahe fertig mit dem Kapitel, nach dem nur noch ein Abspann in drei Szenen kommen wird. Vielleicht schaffe ich es also doch noch, die Rohfassung von Stahl abzuschließen, bevor Eisen aus dem Lektorat zurück kommt.

Ich bin zufrieden.

Etwa drei Seiten. Mehr als nichts.

Der Tod einer Hauptfigur ist immer eine besondere Sache. Heute war es wieder soweit. Eine Figur, der vermutlich seit Band Eins die Sympathien der Leserschaft gelten werden, ist dem Feind erlegen.

Schlimm?

Für die Figur natürlich, aber das muss uns nicht interessieren, sie ist ja letztlich nur Druckerschwärze auf Papier, auch wenn ich mich als Autor bemühe, die Illusion zu erzeugen, es sei anders.

Für mich?

Ja und nein. Ich werde ein wenig traurig, wenn ich solche Szenen schreibe, obwohl ich in diesem speziellen Fall sogar im Kopf des Gegenspielers war. Man hat mich schon mehrmals gefragt, warum ich mir das antue, das zumute. Ich könnte ja ganz leicht, lyrisch ausgedrückt: mit einem Federstrich, alles gut enden lassen. Oder zumindest die Details aussparen. Muss es sein, dass ich in Todesstille ganz nah bei Wulfjew bleibe in all den Schmerzen, die er am Turm erduldet? – Für mich schon. In diesen schwersten Momenten will ich die Figuren nicht allein lassen, die mir so ans Herz gewachsen sind. Obwohl ein anderer Teil von mir, derjenige, der die Geschichte schreibt und nicht erlebt, weiß, dass sie nichts weiter sind als Druckerschwärze auf Papier.

Die wichtigste Frage: für die Leser?

Das kann man wohl nur mit ›kommt darauf an‹ beantworten. Warum greifen sie zu diesem Buch? Um eine Welt zu finden, in der nichts Schlimmes passiert? Ich meine das nicht ironisch, sondern halte ein solches Anliegen durchaus für ein legitimes Interesse. Wenn man nach einem vielleicht eher tristen Alltag am Abend etwas von einer bunteren, schöneren Welt voller Wunder lesen will, warum sollte das ehrenrührig sein? Weil das Wort ›Fluchtliteratur‹ wie ein an einem Kritikerhaar baumelnder Zementsack über uns droht? Nur Kerkermeister haben etwas gegen eine Flucht einzuwenden. Das ist nicht von mir, sondern, wenn ich nicht irre, ebenfalls von dem kürzlich bereits zitierten Herrn de Camp.

Es gibt jedoch auch Leser, und vermutlich gehören jene, die Freude an meinen Büchern haben, dazu, die gern eine Berg- und Talfahrt erleben möchten. Für die ein Buch dann gut ist, wenn es ihre Liebe weckt, aber auch ihren Hass, ihre Abscheu, wenn sie sich dabei glorios fühlen, manchmal lachen können, manchmal für ein paar Augenblicke die Seiten zuklappen, um nachzudenken. Auch wenn sie die Figur vermutlich mögen werden, die heute so grausam sterben musste, werde ich ihnen einen Gefallen damit tun. ›Tragik‹ hat schon im klassischen Griechenland eine ganze literarische Gattung definiert.

Im Vergleich zu gesten habe ich mich heute um eine Seite gesteigert, siebenundzwanzig sind es geworden. Zudem habe ich das Finale konzeptionell ein wenig umgestellt. Ich habe zwei Szenen in nun vier aufgeteilt, dafür eine andere aus dem Plan gestrichen, weil sie die Handlung nicht vorangebracht hätte. So bin ich jetzt auf Seite 372 und bei gut 570.000 Anschlägen angelangt.

Dumm nur, dass jetzt das Wochenende rum ist und eine vermutlich recht harte und zeitintensive Woche in meinem Hauptberuf vor mir liegt, an deren Ende mich dann wahrscheinlich das lektorierte Eisen erwartet. Das könnte dazu führen, dass ich Stahl nicht vorher fertig bekomme und auch nicht am kommenden Wochenende. Das wäre schade, denn der ideale Ablauf wäre: Rohfassung Stahl fertig schreiben – den ersten Korrekturlauf Stahl machen – Eisen nach Lektorat bearbeiten – zweiter Korrekturlauf Stahl – Durchsicht Druckfahne Eisen – gegebenenfalls dritter Korrekturlauf StahlStahl vier Wochen reifen lassen, dazu an ausgewählte DSA-Redakteure schicken – finale Überarbeitung Stahl vor Lektorat.

Andererseits sehe ich auch nicht ein, warum ich mich für diesen Idealablauf dermaßen unter Druck setzen sollte, dass ich mir nicht einmal das erste Deutschlandspiel der Fußball-WM ansähe. Schließlich bin ich weit vor dem zugesagten Termin – es ist zwar blöd für den Verlag, wenn einige Autorenkollegen ihre Termine reißen, aber ich kann ja nicht immer einspringen. Man kann nicht das Elend der ganzen Welt auf den Schultern tragen.

Sechsundzwanzig Seiten habe ich heute geschrieben, darunter auch eine Szene, die aus der Perspektive einer Figur erzählt wird, die schon seit Stein bekannt ist, aber noch nie in dieser Weise zu Wort kam. Ich glaube, ihre Sichtweise ist etwas ganz Besonderes, steht sie doch dem, was andere als ›sinnloses Gemetzel‹ bezeichnen, ausgesprochen affirmativ gegenüber. Es wäre nicht falsch, zu sagen, dass ich heute im Kopf einer Wahnsinnigen zu Gast war.

Ich stehe bei gut 525.000 Anschlägen. Vielleicht werde ich die Grenze von 600.000 reißen, aber nicht übermäßig. Alle Handlungsstränge sind zusammengeführt, die Mortalitätsrate steigt. Es geht dem Ende entgegen.

Wenn ich mich recht entsinne, war es Lyon Sprague de Camp, der meinte, Heroic Fantasy sei leicht erklärt: »Alle Frauen sind schön. Alle Männer sind stark.«. Nach der Betrachtung dieses Videos finde ich, man könnte das Gleiche so sagen: »Alle Frauen sind wie Shakira. Alle Männer sind wie Glenn Danzig.«

De Camp hatte von Haus aus einen so fetzigen Namen, dass er kein Pseudonym brauchte, wie er selbst sagte. Okay, mein Name ist eigentlich auch fetzig. Erster Vorname ›stark wie ein Bär‹, zweiter Vorname ›der Besitzende‹ und der Nachname lässt sich mit etwas gutem Willen übersetzen mit ›Herzensräuber‹. Trotzdem habe ich ein Pseudonym. Primär, weil ich das mit Sechzehn cool fand, der Meinung war, auf fantastische Literatur gehöre ein englischer Name und außerdem den Film ›The Crow‹ mochte. Die Crux mit meinem Pseudonym ist allerdings, dass man es gern mal falsch schreibt. Am beliebtesten ist es, ein ›h‹ in meinen Vornamen zu mogeln. Auf Platz Zwei steht die Ersetzung des ›a‹ im Nachnamen durch ein ›o‹. Etwas abgeschlagen dann, das ›d‹ am Ende des Nachnamens mit einem ›t‹ zu vertauschen. Auch die Verfasserin der ersten Rezension, die ich zu Stein aufgestöbert habe, ist nicht frei von diesen Fehlern, aber ich will mich nicht beschweren, denn sie lobt das Buch und freut sich auf die Fortsetzung. Außerdem macht die gelungene Beschreibung des Titelbilds alles wett. »Der Herr vom Isenborn vermöbelt ein paar Goblins.« Besser könnte ich es auch nicht ausdrücken.
Erz müsste jetzt jeden Tag aus der Druckerei kommen. Das wirft die Frage auf, wie ich es auf meiner Seite präsentieren möchte. Bisher habe ich für jedes Buch eine Seite gemacht. Andererseits wird sich kaum jemand speziell für den zweiten Band einer Tetralogie interessieren. So gesehen könnte ich eine Seite machen, auf der ich den kompletten Zyklus präsentiere. Oder ich mache eine Einleitungsseite zum Zyklus und verzweige von dort auf die einzelnen Bücher. Da ich zwei Varianten für den Zyklus-Werbetext in ›Schattenland‹ vorgeschlagen habe, hätte ich eine übrig für meine Homepage (ich verwende ungern die Texte, die auch abgedruckt sind; Wenn man auf meine Seite kommt, soll man etwas zu lesen haben, was man noch nicht kennt. Darum stelle ich auch beinahe nie die Klappentexte ein).

Bei Stahl habe ich heute fünf Seiten geschrieben. Es wird wieder gekämpft. Ein gutes Gefühl.

Mal wieder wurde eines meiner Manuskripte abgelehnt. Schade.

Auch einige große Verlage gehen dazu über, Leseproben nicht mehr zurückzuschicken, sondern preiswert per eMail abzusagen. Für mich ist das lästig, weil man dann eine neue Mappe für den nächsten Versuch beim nächsten Verlag zusammenstellen muss.

Morgens vor der Arbeit habe ich eine Anfrage von Mark Wacholz beantwortet. Es ging wieder um den Meisterpersonenband. Im Isenborn-Zyklus zieht sich ein Erzählfaden um ein Geheimnis von Arngrimm von Ehrenstein von Stein über Eisen bis zur Auflösung in Stahl. Es handelt sich um ein bedeutendes Element im Leben des Dunklen Herzogs, von daher könnte es im Meisterpersonenband Erwähnung finden – andererseits verrät es eine Menge und kann daher die Lektüre der Romane trüben. Nun ja, wer so ein Buch wie den Meisterpersonenband liest, wird schon darauf gefasst sein, dass Geheimnisse aus Abenteuerbänden oder eben auch Romanen gelüftet werden.

Bei Stahl bin ich immerhin drei Seiten weitergekommen.

Auf der Fanpro-Homepage wird Erz jetzt als »in Vorbereitung« gemeldet. Dort kann man auch den Klappentext lesen.

Zudem habe ich die Anfrage nach einem kurzen Werbetext für den kompletten Isenborn-Zyklus erhalten. Es sollen wohl Anzeigen gebracht werden, und zwar in den anderen Romanreihen des Verlags, zum Beispiel bei ›Schattenland‹. Umgekehrt wird ja auch in den DSA-Romanen für Atlan und Schattenland geworben. Ich habe also zwei Vorschläge für Teaser-Texte geschrieben.

An Stahl; habe ich nach dem langen Arbeitstag (in meinem Hauptberuf) nichts mehr geschafft.

Schluss mit der Faulheit – ich habe ein paar Termine zugesagt, unter anderem für die FeenCon in Bonn, wo ich in diesem Jahr den Isenborn-Zyklus vorstellen möchte.

Nach Telefonat mit Werner rechne ich für den Rücklauf von Eisen aus dem Lektorat mit dem Ende der nächsten Woche. Sprich: das kommende Wochenende werde ich mich noch gänzlich Stahl widmen können. Da ich sonst nichts geplant habe, sollte ich signifikant vorwärts kommen können. Erfahrungsgemäß schreibe ich zum Ende einer Geschichte hin immer flotter als zu Beginn oder in der Mitte.

Anscheinend wird es wohl bald drei neue DSA-Autoren geben, wie ich heute erfuhr. Die müssen aber natürlich erst einmal ankommen. Deswegen wird wohl auch Eisen vorgezogen und erscheint dann im Juli. Mir soll's recht sein. Nur, dass Werner Stahl gern im August bringen wollte, hat bei mir ein mulmiges Gefühl ausgelöst. Ich lasse die Rohfassung immer noch gern einige Wochen liegen, bevor ich sie überarbeite, das hilft gegen Betriebsblindheit und gibt der DSA-Rollenspielredaktion die Gelegenheit, Konsistenzfehler zu identifizieren. Ich hoffe also, dass wir Stahl; im September werden bringen können – wenn man bedenkt, dass Eisen ursprünglich für November geplant war, bin ich meinen Zusagen dennoch mehr als treu geblieben. Treu wie Stahl, um mit den Worten der Isenborns zu sprechen.

Drei neue Seiten habe ich an Stahl geschrieben, nicht viel, aber genug, um im Fluss zu bleiben.

Mit dem heute geschriebenen Ende des fünften Kapitels von Stahl nimmt auch der Dunkle Herzog Arngrimm von Ehrenstein seinen Abschied aus dem Isenborn-Zyklus. Ich bin jetzt auf Manuskriptseite 306 und am Beginn des sechsten Kapitels. Dieses wird das große Finale sehen. Gute wie Böse werden das Zeitliche segnen, auch wenn ich mir bei einigen noch immer unklar bin, ob ich sie überleben lassen soll. Ich weiß natürlich, welche dramaturgische Rolle sie beim Abschluss des Zyklus spielen werden, aber diesen Auftritt kann man auf verschiedene Weise abrunden. Eine davon ist der Ritt in den Sonnenuntergang, eine andere ein vergifteter Dolch zwischen den Schulterblättern. Über drei Figuren habe ich bereits den Stab gebrochen. Eine davon dürfte die Sympathie der Leserschaft genießen, eine ist ambivalent, eine hoffentlich unbeliebt (wenn nicht, funktioniert mein Spannungsbogen nicht). Ich werde aber auch einen Totgeglaubten zurückholen. Am wichtigsten im sechsten Kapitel wird jedoch die Beantwortung der entscheidenden Frage der Romanreihe sein: Sieg oder Niederlage? Tod oder Ehre? Stolz oder Schmerz? Das siebte Kapitel ist dann nur noch der Abschluss, ein letzter Gruß an die Geschichte, ein Abschiednehmen.

Zehn Seiten habe ich heute geschrieben, vielleicht kommen noch eine oder zwei dazu, bevor ich herunterfahre. Vor mir liegen noch etwa einhundert. Wenn nichts dazwischenkommt – etwa in Form von Eisen, das derzeit im Lektorat ist und mit Korrekturen versehen in meiner Mailbox landen könnte – sollte ich in zwei, spätestens in drei Wochen mit der Rohfassung fertig sein. Aber die Erfahrung lehrt: Irgendwas ist immer!

Ach ja, da es ja bald soweit ist, hier als Vorgschmack schon einmal das Titelbild von Erz:

Titelbild Erz

Auf dem ColoniaCon war meine Lesung zwar nur spärlich besucht, aber dennoch war es ein gelungener Tag, bei dem ich alte Bekannte wiedertraf und neue Bekanntschaften mit Autorenkollegen machen durfte. Von Lucas Bahl habe ich nach seiner Lesung ein Buch erstanden. Bernd Perplies habe ich getroffen und auch, wie erhofft, Christian Humberg, der mir direkt seine DSA-Novelle signierte. Mit Urgesteinen der deutschen Science-Fiction wie Horst Pukallus und Ronald M. Hahn konnte ich über die Science-Fiction philosophieren. Achim Mehnert gehört zum Veranstaltungsteam. Er veröffentlicht ebenfalls bei Fanpro, allerdings im Rahmen der Reihe ›Atlan‹, einem Ableger der bekannteren Serie ›Perry Rhodan‹.

Natürlich gibt es auf einer solchen Veranstaltung nicht nur Autoren. Auch Michael Schmidt habe ich getroffen, in dessen Anthologie ›Zwielicht‹ ich eine Kurzgeschichte veröffentlichen durfte, und Michael Haitel, in dessen Verlag Bei Regen und bei Sonnenschein erschienen ist. Mit den Veranstaltern des DortCon habe ich verabredet, nächstes Jahr wieder einen Programmpunkt beizusteuern.

Es tut gut, bei Gitarrenmusik an einem Lagerfeuer zu sitzen und sich von Menschen umgeben zu wissen, die ähnliche Träume träumen wie man selbst. Von Welten, die es niemals gegeben hat und niemals geben wird, die wir nur erreichen können auf den Schwingen unserer Vorstellungskraft.

Heute habe ich einige signierte Bücher verschickt. Es ist zwar etwas Aufwand, so einen kleinen Internet-Buchladen zu führen, weil man Rechnungsmails schreiben, die Zahlungseingänge nachhalten und natürlich die Bücher zum Postkasten bringen muss, aber ich mache es gern. Wenn ich ein signiertes Buch ins Kuvert stecke, habe ich immer das Gefühl, ihm noch einen Abschiedsgruß mit auf dem Weg in die Welt zu geben.

Die gestern begonnene Szene ist nun fertig. Damit sind auch die 450.000 Anschläge überschritten.

Endlich konnte ich heute die Geschichte von Stahl weiterschreiben. Eine neue Szene gibt es und eine zweite habe ich begonnen, gut zehn Seiten in Summe. 445.500 Anschläge hat das Manuskript jetzt und steht damit an der Schwelle dessen, was man bei Fanpro als ›Romanumfang‹ durchgehen lässt. Inhaltlich löse ich gerade ein in Stein begonnenes Rätsel auf.

Geben und Nehmen. Gegenseitige Inspiration.

Eine Qual, wenn man es erzwingen will. Schön, wenn es funktioniert.

Der Mailaustauch mit Mark Wacholz hat dazu geführt, das Arngrimms Wappen im Meisterpersonenband nun so gestaltet sein wird, wie ich es mir für den Isenborn-Zyklus zurechtgelegt habe. In der anderen Richtung nehme ich einige Motive aus der dortigen Beschreibung in Stahl auf. Im Effekt wird beides besser, und die Freunde des Schwarzen Auges gewinnen.

Ein paar minimale Anpassungen an einer Szene habe ich gemacht, um sie stimmiger mit den Informationen aus dem Meisterpersonenband zu machen. Vorher war sie zwar auch nicht falsch, aber so ist der Wiedererkennungswert höher.

Um einmal den Neidfaktor zu erhöhen: Mark Wacholz hat mir heute einige Texte aus dem ›Meisterpersonenband‹ geschickt. Das muss man für die Nicht-Rollenspieler erklären. ›Meisterpersonen‹ sind beim Schwarzen Auge besonders wichtige Figuren, Herzöge, Kaiser, einflussreiche Magier, Vorsteher von Kirchen, die von der Redaktion des Rollenspiels besonders beschrieben werden, weil sie die Geschicke der Spielwelt wesentlich beeinflussen. In dem Meisterpersonenband werden nun ein paar Dutzend davon mehrseitig präsentiert, mit Beschreibung, Vorlieben, Biografie und Geheimnissen. Da einige der dort vertretenen Figuren auch in meinen Romanen auftauchen, hat Mark mir deren Texte zur Verfügung gestellt, damit alles untereinander stimmig bleibt. Das kommt sehr gelegen, wo ich bei Stahl doch kurz vor der entscheidenden Szene mit Anrgrimm von Ehrenstein stehe und nun ein paar interessante Details einfließen lassen kann. So weit, so gut. Der unangenehme Effekt für meinen Geldbeutel ist, dass diese Texte Lust auf mehr machen – also werde ich mir den fertigen Band wohl kaufen, wenn er erst erschienen sein wird.

PS: Heute früh kamen ein paar Nachfragen der Endlektorin zu Erz, zum Beispiel, ob das Wort ›Pullover‹ nicht zu modern sei. In der Mail mit den Fragen hat Ralf auch die Fahne mitgeschickt, die sie mit ihren Anmerkungen versehen hat. Das war schon sehr interessant. Hauptsächlich Kommas und Getrennt-/Zusammenschreibung, davon aber doch eine Menge, 134, um genau zu sein. Eine Handvoll hatte ich auch gefunden, aber im Großen und Ganzen zeigt das doch, dass es viel Wert ist, wenn verschiedene Leute über den Text schauen. Was mich wundert, ist, dass die Endlektorin im Impressum nie erwähnt wird. Vielleicht möchte sie es nicht?

Ich habe noch etwa 30 Punkte in der Fahne zu Erz gefunden. Um es vergleichbar zu den Anmerkungen in den vorherigen Versionen zu machen, muss man diese Zahl etwa verdoppeln, weil ein Korrekturpunkt in Word in der Regel zwei Markierungen erzeugt hätte. Also habe ich diesmal noch etwa ein Viertel so viel gefunden wie beim Korrekturgang davor. Es wäre naiv, anzunehmen, dass der Text damit fehlerfrei und stilistisch perfekt wäre. Aber ein weiterer Durchgang brächte vermutlich nur noch zehn oder weniger Verbesserungspunkte, darunter vielleicht einen oder zwei echte Fehler. Da sage dann selbst ich, dass die gut zehn Stunden, die ich dafür bräuchte, nicht mehr angemessen sind.

Wenn ich es recht verstanden habe, geht Erz morgen in den Druck. Damit sollte es Mitte Juni in den Buchläden aufschlagen.

Mit meiner Durchsicht bin ich auf Seite 230 der Druckfahne von Erz angelangt. Insgesamt geht der Text bis Seite 284, danach kommen die Anhänge, sodass der Innenteil in Summe 304 Seiten hat.

In einem früheren Eintrag habe ich erklärt, dass die Seiten immer ›auf Block‹ gesetzt werden, also durch die Zahl 32 teilbar sein müssen. Das hat bei Stein gut geklappt (320), bei Erz offenbar nicht. Hier musste man die ›Notlösung‹ mit einem halben Block (durch 16 teilbar) wählen. Das wird die Herstellung im Verhältnis ›Euro zu Seite‹ teurer machen, den Gesamtpreis näher an Preis für 320 Seiten rücken als and den für 288 Seiten. Für die Leser ist das allerdings egal, die wird das Buch zehn Euro kosten.

Für Stahl habe ich heute die neue Titelbildbeschreibung gemacht. Falls diese sich umsetzen lässt, wird der Zyklus vier actionbetonte Cover haben, was mir gut gefiele.

Abends war ich auf einem kleinen Treffen des Horror-Forums, bei dem ich mich gern ab und zu im Chat tummele. Es ist immer wieder schön, netten Menschen zu begegnen, die die eigenen Interessen teilen.

Auf der Bahnfahrt habe ich den letzten Teil der ›Hundstage‹, ›Hundsfott‹, durchgelesen. Ich nehme aus dieser Reihe den Begriff ›kalter Alrik‹ für Untote mit, den ich behutsam verwenden werde, um denjenigen Lesern einen Wiedererkennungseffekt zu bieten, die sowohl die Novellen als auch meinen Zyklus lesen.

Die Packstation hat meine Belegexemplare freigegeben. Damit habe ich jetzt einen kleinen Vorrat an meinem Roman Stein und kann nun die entsprechenden Seiten meiner Internetpräsenz verlinken. Jetzt klappt es nämlich auch mit den signierten Exemplaren, die man bestellen kann – das konnte ich ja schlecht anbieten, solange ich selbst keine Bücher hatte.

Es ist immer wieder ein magischer Moment, ein Buch in die Hand nehmen und durchblättern zu können. Kaum etwas ist so ätherisch, so wenig greifbar wie eine Idee, eine Geschichte, ein Funken Fantasie. Daraus werden dann Dateien, letztlich magnetische Ladungen auf Festplatten, nichts, was man im Wortsinne begreifen könnte. Aber so ein Taschenbuch, das man ins Regal stellen kann ... Da kann ich schon einmal wehmütig schwelgen.

Der Adler ist gelandet.

Ein paar Seiten habe ich heute in der Druckfahne von Erz gelesen, sonst lief nicht viel.

Jetzt geht es flott: Erz ist gesetzt, ich sehe die Druckfahnen durch. Immerhin neunundsechzig Seiten habe ich heute schon geschafft.

Ein Treppenwitz ist die Schreibweise von ›Recht haben‹. Laut Duden kann man das Wort ›Recht‹ dabei sowohl groß als auch klein schreiben. Intuitiv bevorzuge ich die Großschreibung. Für Im Schatten der Dornrose habe ich sie mir abgewöhnt, da die Kleinschreibung laut Lektor Florian von Fanpro präferiert würde. Werner nun hat bei Stein wieder auf Großschreibung korrigiert, also habe ich es auch im Manuskript zu Erz so gehalten. Durch das Lektorat ging es auch erwartungsgemäß so durch. In den Druckfahnen ist es nun wieder klein – was nebenbei vermuten lässt, dass die Endkorrektorin die Fahnen diesmal schon vor mir durchgesehen hat, nicht parallel mit mir. Was auch erklären mag, dass ich bisher nur einen einzigen Satzfehler gefunden habe – ein überflüssiges Leerzeichen ...

Nach einer längeren Zugfahrt konnte ich heute die durchgesehene Version von Erz zurückschicken; inzwischen ist das Buch im Satz, wie Werner mir am Telefon versicherte. Demnach müssten bald die Druckfahnen kommen.

Stein wird derweil auf der Fanpro-Seite als lieferbar gemeldet.

Mein Titelbildvorschlag für Stahl ist irgendwo auf dem Weg zum Künstler verdunstet. Das ist gar nicht schlecht, weil mir mein eigener Vorschlag nicht mehr gefällt – zu wenig Action, damit würde das Cover nicht zu den anderen drei passen. Ich werde also die Gelegenheit nutzen, einen neuen Vorschlag einzureichen.

Letzte Nacht ist das Titelbild für Eisen eingetroffen. Es hält, was der Entwurf versprochen hat.

Für Stahl habe ich eine weitere Szene geschrieben und damit zwei Handlungsstränge zusammengeführt. Als nächstes geht es daran, ein Rätsel zu lösen, das ich in Stein begonnen und in Eisen aufgegriffen habe.

Erstmal steht jetzt aber die finale Korrektur von Erz vor dem Setzen an. Das Manuskript ist nämlich heute Nachmittag aus dem Lektorat gekommen. Die meisten von Werners Vorschlägen habe ich übernommen, die Qualität hat damit mal wieder zugenommen. Nur in acht Punkten bin ich anderer Meinung, was ich dann mit entsprechenden Kommentaren dokumentiert habe. Mit meinem Korrekturgang bin ich auch recht weit gekommen. Ich hoffe, Mitte der Woche durch zu sein.

Ostern ist das wichtigste Fest im Kirchenjahr, dessen Anlass meiner Religion Ziel und Richtung gibt. Weihnachten wird aller Komerzialisierung zum Trotz im Kern immer die erlösende Frohbotschaft des Retters behalten, der einem unbegreiflichen Plan folgend in die Welt gekommen ist. Die herausragende Bedeutung dieser Feste lässt sich also nicht leugnen. Dennoch ist Pfingsten mein Lieblingsfest. Heute steht der Heilige Geist im Mittelpunkt, die alles umfassende und durchdringende Gegenwart Gottes. Die Botschaft dieses Festes ist komplex. Ein sehr tröstlicher Aspekt darin lautet: Wir werden nie wieder allein sein. Auch, wenn alle anderen uns verlassen und sich von uns abwenden sollten, wird Gott bei uns bleiben.

Wie kriege ich jetzt die Kurve zur Schriftstellerei, um die es sich in diesem Tagebuch dreht? – Vielleicht so: In meinen ›Über der Autor‹-Texten lasse ich immer erwähnen, dass ich katholisch bin. Diese Texte an sich betrachte ich mit gemischten Gefühlen. Ein Buch oder eine Geschichte allgemein ist entweder gut oder schlecht, gelungen oder missraten. Das ist eine Eigenschaft der Geschichte selbst, wer sie verfasst hat, sollte dabei unerheblich sein. Andererseits lese ich selbst immer wieder gern diese ›Über der Autor‹-Texte. Es ist halt schon interessant, zu erfahren, was das für ein Mensch ist, dessen ›Stimme‹ man so viele Stunden lang lauscht. Wenn nun andere Autoren erwähnen, welche Blumen sie züchten und ob sie einen Dackel haben, dann, so denke ich, sollte ich auch das Wichtigste in meinem Leben erwähnen, meine Religion. Ohne diese wäre ich ein anderer Mensch, ohne ihre Erwähnung würde die Autorenvorstellung mich nicht beschreiben.

Da man also in jedem meiner Bücher lesen kann, dass ich Katholik bin, ist es nicht verwunderlich, dass ich auch in einem Interview danach gefragt wurde. Wobei die konkrete Frage mich dann doch überrascht hat: »Sind Sie der Meinung, dass Gott durch Sie spricht, wenn Sie Ihre Romane schreiben?«

›Überrascht‹ ist eigentlich noch milde ausgedrückt. ›Entsetzt‹ trifft es besser.

Die Antwort wird den Meisten klar sein, ich schreibe sie dennoch hier einmal auf: Nein. Ich feiere gern Pfingsten, und ich verfasse gern Bücher. Trotzdem bin ich durchaus in der Lage, wie mein Kardinal es ausdrückt, das Zwitschern des Vogels in meinem eigenen Kopf von Eingebungen des Heiligen Geistes zu unterscheiden. Der Heilige Geist hat durch die Propheten gesprochen, und ich bin kein Prophet.

Was natürlich nicht heißt, dass ich nicht trotzdem ein toller Hecht bin!

Schriftstellerisch war ich heute nicht untätig. Immerhin eine Szene ist dazugekommen, damit bin ich jetzt auf Seite 271.

Bei der Lektüre der ›Hundstage‹ widme ich mich gerade der vierten Novelle, ›Hundeelend‹. Die Autorin hat eine andere Vorstellung als ich davon, wie man Untoten die ewige Ruhe schenkt. Wenigstens stimmt meine Version mit einem anderen DSA-Roman überein, nämlich ›Das Dämonenschiff‹. Trotzdem bedauerlich, dass es nicht gelingt, solche Dinge über die gesamte Romanreihe hinweg konsistent zu halten. Das würde die Dichte der gemeinsam erdachten und entwickelten Welt erhöhen.

Nachdem ich ein paar Nächte darüber geschlafen habe, habe ich nun die letzte Szene korrigiert, die ich in Stahl geschrieben habe. In der ersten Fassung starb dort ein anonymer Rebell, nun habe ich ihn ausgetauscht gegen eine Figur, die seit Eisen bekannt ist. Na ja, eigentlich seit Im Schatten der Dornrose. Es wirkt stärker, wenn der Leser einen Bezug zu den Leidenden hat. Da die Figur, die den Todesstoß führt, noch eine wesentliche Rolle spielen wird, ist dieses ›Menschenopfer‹ hier gut investiert – zumal es ja nicht mehr soviel Handlung zu tragen gibt, ich bin schließlich bereits deutlich in der zweiten Hälfte des letzten Bandes. In den folgenden Szenen hatte ich den nun Verstorbenen zwar locker eingeplant, aber sie werden auch ohne ihn funktionieren, denke ich.

Trotzdem will ich diese Figur nicht ganz ohne Gedenkstein lassen. Ich baue also eine der beiden Szenen wieder ein, die ich so stolz gestrichen hatte. Kurz zumindest möchte ich die Trauer der anderen Figuren um ihren Kameraden zeigen.

Überhaupt habe ich mich heute viel mit den Figuren beschäftigt. Ich bin alle durchgegangen, die jetzt noch im Rennen sind, und habe mir überlegt, in welchen Szenen ich ihre Geschichten weiter oder auch zu Ende erzählen möchte. Nebenbei wurden dabei die verbleibenden Szenen noch ein Stück konkreter.

Ein bisschen Papierkram war auch noch zu tun, aber angenehmer: Da Stein nun erschienen ist, habe ich die entsprechende Rechnung an Fanpro geschickt. Zusätzlich noch ein Vorschlag für eine Vertragsergänzung, denn der momentane Vertrag zu ›Herzen aus Stahl‹ deckt nur die ersten drei Teile ab. Auch eine mündliche Absprache ist zwar ein Vertrag, aber solche Sachen macht man doch besser schriftlich, dann kann es weniger Missverständnisse geben.

Heute gab es ein Schwätzchen mit Werner und damit auch wieder Neuigkeiten von Fanpro. Die wichtigste: Stein ist beim Verlag eingetroffen! Werner beschreibt es so: »Bernard, wenn du es in der Hand hältst, dann merkst du, dass das Titelbild auch auf einer CD mit diesem schrecklichen Krach sein könnte, den du ›Musik‹ nennst.«

Den Eindruck habe ich ja bereits bei der Druckvorlage gewonnen, aber laut Werner ist es im echten Leben noch viel ... intensiver.

Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, das Buch in Händen zu halten, aber bei Fanpro ist gerade die Hölle los, deswegen kann das erst nach Pfingsten klappen. Im Verlag verfolgt man nämlich einige ambitionierte Pläne. Damit habe ich aber in diesem Stadium noch nichts zu tun.

Was mich angeht, so ist Werner recht weit mit Erz und auch wieder gut zufrieden. Er möchte mir die durchgesehene Version am Wochenende schicken. Das würde mir gut passen, dann könnte ich den Pfingstmontag für meine letzte Korrektur vor dem Setzen nutzen.

Mein Mantra ›auf meine DSA-Autoren-Kollegen ist Verlass‹ bewahrheitet sich wieder einmal: Statt wie angekündigt im September wird Eisen nun wohl im August kommen, weil sich mal wieder ein Titel verspätet. Mir ist es recht, ich bin ja schon fertig damit.

Auch meine Welt besteht nicht nur aus Fanpro. Der Manuskript-Ausdruck von ›Schnee des Vergessens‹ ist auf dem Weg nach München – soviel kann ich verraten, denke ich.

Nicht so schön ist, dass sich für den van Aaken-Verlag die Partnerschaft mit Amazon nicht länger zu rechnen scheint. Damit wird dort auch Sanguis B. aus dem virtuellen Bücherregal verschwinden müssen, fürchte ich.

Eine gute Nachricht aus einer anderen Ecke: Ein Verlag bekundet Interesse an meinem ›Schnee des Vergessens‹-Manuskript. Ich versuche, meine Erwartungshaltung im Zaum zu halten – schließlich war ich schon einmal soweit und es endete dann leider mit einer Absage. Trotzdem: Den Hauch einer Ahnung eines Silberstreifs am Horizont werde ich mir wohl zu sehen gönnen dürfen ...

Mit dem Schreiben war es zwar heute wegen Vollauslastung in meinem Hauptberuf nicht weit her, aber ein bisschen hat sich doch getan: Ralf, seines Zeichens Designer in Fanpros Diensten, hat mit mir Klappentexte und Karten für die nächsten Isenborn-Bände abgestimmt.

Nach weiteren sieben Seiten heute sind vier Kapitel und zwei Drittel der Gesamtlänge von Stahl geschafft. Die Geschichte gefällt mir sehr gut; ob sie allerdings Eisen toppen kann, wage ich zu bezweifeln. Das zwischenmenschliche Drama dort hat mir außerordentlich gefallen. Aber noch ist ja gute einhundert Seiten Platz für ein Finale Furioso.

Gestern habe ich den zweiten Band der Novellenreihe ›Hundstage‹ gelesen und stelle heute bei Band Drei, ›Hundeleben‹, fest, dass Autor Christian Humberg ein Talent dafür hat, intensive Stimmungen zu erzeugen – etwas, was ich schätze. Laut der Terminliste auf seiner Homepage sollte ich die Chance haben, ihn auf dem ColoniaCon zu treffen, wo er anscheinend auch einen Programmpunkt bestreitet. Sollte das glücken, werde ich ihn natürlich bitten, mein Exemplar von ›Hundeleben‹ zu signieren.

Wobei mir siedend heiß einfällt, dass ich noch gar nicht entschieden habe, was ich selbst auf dem ColoniaCon vortragen möchte. Sanguis B. würde passen, weil es in Köln spielt. Andererseits ist es schon fünf Jahre alt. Karma wäre als Science-Fiction-Titel thematisch geeignet. Und Stein müsste dann ganz frisch auf dem Markt sein, sodass es kaum jemand kennen wird, also wäre eine Vorstellung angebracht. Da ich eine Dreiviertelstunde Zeit habe, könnte ich natürlich auch zwei Bücher vorstellen.

Na ja, ich muss mich ja noch nicht heute entscheiden, es sind schließlich noch fast drei Wochen Zeit.

Für Stahl war heute ein guter Tag (und der ist noch nicht einmal zuende). Nicht nur habe ich sechzehn Seiten geschrieben, ich habe auch zwei Szenen aus dem Konzept gestrichen. Das spart mir einen Perspektivwechsel, sorgt für eine durchgängige Stimmung im vierten Kapitel und hält die Handlung auf Geschwindigkeit. Ich hoffe nur, dass die Action jetzt nicht überhand nimmt. Ein Roman braucht zwischendurch auch immer Passagen zum Durchschnaufen, finde ich. Darauf werde ich beim ersten Korrekturgang zu achten haben.

Meine erste professionelle Veröffentlichung war der Vampirthriller Sanguis B. Der van Aaken-Verlag befand sich damals in einer brodelnden Aufbruchsstimmung. Ich war unterwegs in den verschiedenen Kölner Cafés, in denen man als Amateur seine Texte zum Besten geben konnte (und zum Teil heute noch kann). Auch das Ehepaar van Aaken tummelte sich in dieser Szene. Schließlich fassten sie sich ein Herz, gründeten ihren Verlag und brachten als Erstes die Anthologie ›Reinschrift‹ heraus, in der die Autoren aus dem Underground ihre vielfach erste Chance bekamen. Meine Geschichte ›Wissen‹ wurde an den Anfang dieser Sammlung gestellt und kam beim Publikum gut an. Deswegen öffnete man mir die Tür für den ersten Roman des Verlags.

Im allgemeinen Enthusiasmus dieser Jahre packten wir alle mit an. Es galt, eine passende Druckerei zu finden, das Titelbild und die Illustrationen zu organisieren – alles Dinge, die wir mit viel Freude und unbelastet von Sachverstand angingen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich das erste Exemplar meines Buches in Händen hielt. Ich arbeitete damals auf einem Projekt in Moskau, wo mich meine Freundin besuchte, mit dem guten Stück im Gepäck. Es gibt ein Foto, auf dem ich im Hotel Metropol sitze und in Sanguis B. blättere.

Wir schickten eine Menge Rezensionsexemplare in alle Welt, mit dem Ergebnis, dass bis auf den heutigen Tag Sanguis B. dasjenige meiner Bücher ist, das am ausführlichsten besprochen wurde, sowohl im Internet als auch in einigen Printmedien. Trotzdem ist der Vertrieb für einen Mini-Verlag eine kaum zu überspringende Hürde. Der Buchhandel hat kaum eine Möglichkeit, auf den Titel aufmerksam zu werden. Der van Aaken-Verlag hat keine Vertriebsmitarbeiter, die mit professionellen Saisonprospekten vorstellig werden könnten. Als weitere Schwierigkeit taucht das Buch zwar im Verzeichnis lieferbarer Bücher auf, ist aber bei den Großhändlern, die den Zwischenhandel abwickeln, nicht gelistet (weil auch für die so ein Mini-Verlag den Verwaltungsaufwand nicht rechtfertigt).

Letztlich bekam man Sanguis B. also nur dann, wenn man davon gehört und es gezielt bestellt hatte. Inzwischen wird es auch bei Amazon geführt, was ein recht ordentlicher Absatzkanal ist.

Damals, 2006, tingelten die van Aakens und ich jedenfalls durch die Buchhandlungen, um ihnen Sanguis B. schmackhaft zu machen. Die meisten dieser Gespräche dauerten nur kurz, um dann mit einer freundlichen Absage zu enden. Natürlich ist das nicht das Wunschergebnis, aber es ist auch verständlich. Bei einer Buchhandlung ist Regalplatz ein wertvolles Gut, von den Präsentationstischen ganz zu schweigen. Dort müssen die Hipp-Titel liegen, die jeder haben will, und sei es, um sie zu verschenken. Die Spiegel-Bestseller und die Beinahe-Spiegel-Bestseller.

Zu meiner Überraschung waren es gerade die Filialen der großen Ketten, Thalia und vor allem die Mayersche, die uns unterstützten. In das deutschlandweite Sortiment kamen wir nicht, aber die Kölnbuch-Abteilungen erwiesen sich als sehr aufgeschlossen. Die Dame von der Mayerschen am Neumarkt erbat sich ein Exemplar, und als ich wie vereinbart in der Folgewoche wiederkam, hatte ihre Kollegin es gelesen und diskutierte mit mir über die Geschichte – um dann direkt zehn Stück in Kommission zu nehmen.

Diese zehn sind lange verkauft, und ich habe noch diverse Male nachgeliefert. Irgendwann schlief der Absatz aber ein, was ja auch in der Natur der Sache liegt – irgendwann haben alle Vampirfreunde, die offen für unbekannte Autoren sind, nach meinem Buch gegriffen. Was ich heute in meinen Unterlagen fand, ist ein Lieferschein von Ende 2008. Er gehört zu meiner letzten Lieferung an die Mayersche. Etwas peinlich ist es schon, nach eineinhalb Jahren anzurufen und zu fragen, ob die Bücher denn nun verkauft wurden oder ob man sie wieder abholen soll ... Andererseits: Je länger man wartet, desto peinlicher wird es.

Leider konnte mir die Dame keine Auskunft geben, die Kollegin ist erst am Montag wieder im Hause. Da werde ich dann einen weiteren Anlauf nehmen, auch dieses Kapitel zu schließen.

Bei meinem aktuellen Manuskript Stahl bin ich heute elf Seiten weitergekommen. Eine ganz nette Szene ist es geworden, finde ich.

Der Stil muss eine Geschichte tragen. Dazu gehört auch die Wortwahl. Ich vermeide Begriffe wie ›Sekunde‹, ›Minute‹ oder ›Chance‹, wenn ich Fantasy schreibe. Die Figuren siezen sich nicht, sie ihrzen sich. Schon mit ›Soldat‹ tat ich mich schwer, aber da dieses Wort bei ›Das Schwarze Auge‹ etabliert ist, verwende ich es ausgiebig.

Dann gibt es noch Termini, mit denen man das spezielle Flair eines Settings vermitteln kann. Statt ›Monat‹ verwende ich immer ›Mond‹. Gerade lese ich ›Hundesöhne‹ von Carolina Möbis und stelle fest, dass meine Kollegin das nicht tut. Dafür benutzt sie allerdings die aventurischen Bezeichnungen für die Himmelsrichtungen: ›Firun‹ für Norden, ›Praios‹ für Süden und so weiter. Das wiederum mache ich nicht. Meines Erachtens hat man es hier übertrieben. ›Praios‹ ist originär der Name des Sonnengottes. Nicht nur die Himmelsrichtung Süden hat man nach ihm benannt, sondern auch die Tageszeiten 0 bis 1 Uhr und 12 bis 13 Uhr und den Mond (oder Monat), der dem irdischen Juli entspricht. Vermutlich auch noch diverse andere Sachen, von denen ich die meisten ignoriere. Was nicht heißt, dass sie grundsätzlich schlecht sind.

Wahrscheinlich muss man bei der Verwendung solcher Begriffe die Balance finden. Im richtigen Maß eingesetzt erzeugen sie Exotik und vermitteln die Stimmung einer Geschichte. Wenn man einen Roman allerdings damit zupflastert, braucht der Leser ein Fremdsprachenlexikon, um überhaupt zu verstehen, um was es geht.

Eine weitere Frage ergibt sich bei Geschichten, die in den Schwarzen Landen spielen, wo Praios und seine göttlichen Geschwister nicht wohlgelitten sind. Genauer gesagt darf man zumindest in Galottas Reich noch nicht einmal ihre Namen aussprechen. Ich habe aber auch nirgendwo eine Quelle gefunden, aus der hervorgeht, wie denn in den Schwarzen Landen die Monde (Monate), Tageszeiten und Himmelsrichtungen benannt werden. Vielleicht mit den Namen der jeweiligen erzdämonischen Gegenspieler, obwohl das schon ziemlich heftig wäre und von der normalen Bevölkerung vermutlich unterlaufen würde. Vielleicht beantwortet ja die Reihe ›Hundstage‹ diese Frage. Wenn nicht – auch nicht schlimm. Bislang liest es sich ganz nett.

Was Stahl angeht, so bin ich jetzt etwa auf der Hälfte und damit im Reich des Bösen angelangt. Man möge mir verzeihen – es ist ein herrliches Gefühl.

Was fasziniert uns am Bösen?

Diese Frage wird wohl dafür sorgen, dass den Philosophen nie langweilig werden wird. Erbsünde, Conditio Humana, Homo Homini Lupus. Es gibt viele Begriffe für diesen Drang in uns, Schmerzen zuzufügen, andere unter unsere Gewalt zu bringen, manchmal aus purer Lust zu zerstören.

Während man in der Realität nur ungern seine Zeit mit Leuten verbringt, bei denen dieser Aspekt des Menschseins dominiert, zieht es viele Autoren zu den Bösewichtern ihrer Geschichten. Ich bin da keine Ausnahme. Die Gegenspieler treiben die Geschichte, auch wenn Perspektive und Sympathien bei den Protagonisten liegen. Ohne Layla wäre die Geschichte von Im Schatten der Dornrose undenkbar, die Dornbluts geben Todesstille erst sein Grauen, bei Sanguis B. ist der Erste unverzichtbar. Nur Karma hat keinen echten Schurken, vielleicht ist es deswegen das Buch mit der positivsten Grundstimmung.

Bei Stahl habe ich nunmehr das dritte Kapitel abgeschlossen. Noch einmal drehe ich mich um und winke nach Westen. Die weitere Handlung liegt im Osten, in Tobrien. Und dort sieht es finster aus. Es gibt einen Dunklen Herzog und vor allem die Gegenspieler, die mich schon seit Stein begleiten. Jetzt fordern sie ihr Recht. Lange haben sie gewartet, aber jetzt sind wir im letzten Band angelangt. Falls es eine Schonzeit für Sympathieträger gab, ist sie jetzt abgelaufen. Keine Figur wird mehr gebraucht, kein Autor wird sich mehr zwischen die Klinge und seine geliebten Protagonisten werfen. Wer mich kennt, der weiß, dass bei mir auch die Bösen ihre Erfolge bekommen, wenn sie sie verdienen. Und diese Bösen geben sich redlich Mühe. Sie wird nicht umsonst sein.

Man merkt vermutlich bereits, dass ich mich gedanklich in die Köpfe der Widersacher begebe. Viele der anstehenden Szenen werde ich aus ihrer Perspektive erzählen, etwas, auf das ich in Eisen weitgehend verzichtet habe. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, dass der Leser erfährt, was im feindlichen Lager vor sich geht. Und dass er lernt, warum diese Gegner hassenswert sind. Es wird nicht so grausam wie bei Im Schatten der Dornrose, aber wer mit Fantasy Puh den Bären verbindet, für den wird Stahl das falsche Buch sein.

Ist das geil!

Ich spreche vom zweiten Entwurf für das Eisen-Titelbild. Ich hatte Alan ja vor ein paar Tagen meinen Eindruck zum ersten Entwurf geschickt, und er hat die Sachen hervorragend übernommen. Mehr noch: Er hat sein Talent eingebracht, indem er nicht alles sklavisch umgesetzt hat, sondern in einem entscheidenden Punkt einen anderen Weg genommen hat. Und zwar den besseren Weg. Dadurch ist jetzt doch ein Drache auf dem Cover zu sehen. Ich war da skeptisch, aber jetzt, wo ich die glühenden Augen sehe, glaube ich, dass sie das Beste an dem fertigen Bild sein werden.

Zwanzig Seiten habe ich heute geschrieben, eine ganz vernünftige Anzahl also. Nicht berauschend, aber für die lange Pause beim Neu-Schreiben auch nicht schlecht. Jetzt fehlt nur noch eine Szene, um das Kapitel abzuschließen. Sie wird recht kurz werden, also sollte sie morgen zu schaffen sein. Oder vielleicht sogar heute am späten Abend.

Schreiben ist für mich so ähnlich, wie ich mir Schmieden vorstelle. Ich habe am Anfang eine leere Datei (lyrisch als ›leeres Blatt Papier‹ bezeichnet, obwohl ich nicht auf Papier schreibe), der Schmied ein paar Barren Stahl. Ich arbeite mit den Ideen, den Bildern, die durch meinen Kopf flattern. Wie der Schmied mit seinem Material muss auch ich das meine auf eine hohe Temperatur bringen, am besten zur Weißglut, um es formen zu können. Wenn das gelingt, gilt es, jede Minute zu nutzen, das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist, um eine abgedroschene Phrase zu bemühen. Wie der Schmied auf den Amboss hämmert, haue ich in die Tasten. Vielleicht weiß auch ein Schmied zwischendurch nicht mehr so genau, was er eigentlich tut, und betrachtet das Produkt seiner Mühen beinahe wie etwas Fremdes. Mir geht das manchmal so. Das Eisen hat seinen eigenen Willen. Eine Geschichte, ihre Figuren haben das auch.

Das Überarbeiten ist dann so etwas wie das Schleifen des geschmiedeten Gegenstands. Manchmal muss er zurück ins Feuer und umgearbeitet werden – bei mir ist das das Umschreiben. Es kommt aber selten vor, meist reichen Schliff und Politur (Lektorat). Und so, wie ein Schmied bei einem Messer zwar das Wesentliche machen kann, nämlich die Klinge, aber dann noch auf die Hilfe von jemandem angewiesen ist, der Griff und Scheide beisteuert, brauche ich Designer, Titelbildzeichner, Marketing-Experten, um aus meiner Geschichte etwas zu machen, das den Weg in die Buchhandlungen findet.

Die Allegorie gefällt mir.

Was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass mein Feuer heute nicht recht heiß geworden ist. Für einen freien Tag habe ich nicht viel geschafft. Am Vormittag habe ich die letzten sechzig Seiten Korrekturgelesen, dann aber nur noch sechs weitere anfügen können. Immerhin ist damit die Szene abgeschlossen, die ich auf halber Strecke verlassen hatte. Jetzt sind es noch vier Szenen, bis das Kapitel fertig ist. Das sollte diese Woche locker zu schaffen sein, es sei denn, Erz käme wider Erwarten bereits aus dem Lektorat zurück.

Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, wie weit ich bei Stahl bereits fortgeschritten bin. 160 Seiten hat das Manuskript schon, in meinem Gedächtnis war ich noch bei 100. Umso besser. Die ersten hundert habe ich jetzt korrekturgelesen.

Alan Lathwell ist sehr fleißig. Das Titelbild zu Erz ist fertig. Wieder springt einen die Action geradezu an, was mir sehr gut gefällt. Zu Eisen hat er seinen Entwurf geschickt, den ich auch gleich kommentiert habe. Wer wissen möchte, wie ich mir das Cover für mein Lieblingswerk vorstelle, kann sich den 300-Trailer anschauen. Der Schnipsel bei 1:20 kommt meinem Wunsch nahe.

Nun habe ich auch Eisen ans Lektorat geschickt, wo ja bereits Erz liegt. Eisen ist etwa zehn Prozent länger als Stein, das seinerseits zehn Prozent länger ist als Erz, der kürzeste Band. Ob man das den fertigen Büchern auch auf den ersten Blick ansehen wird, hängt davon ab, welche Type im Satz verwendet wird. Hier kommt es nämlich darauf an, dass die Seitenzahl inklusive Werbeseiten am Ende durch Zweiunddreißig teilbar ist. Das hat drucktechnische Gründe.

Auch nach diesem Korrekturdurchgang halte ich Eisen für mein bestes Buch. Zwar hat die Szene, die ich selbst zuvor für herausragend hielt, nicht mehr diesen durchschlagenden Eindruck hinterlassen, insgesamt aber ist es eine wirklich sehr schöne Geschichte geworden. Eigentlich sogar zwei Geschichten, eine westlich der Schwarzen Sichel, eine östlich, beide nur locker miteinander verbunden.

Das ist natürlich nur meine Meinung. Jeder Leser erlebt eine Geschichte anders. Das ist auch ganz logisch. Der Text ist wie ein Lichtbild, ein Dia. Wie dieses wahrgenommen wird, hängt ganz wesentlich davon ab, auf welche Fläche es projiziert wird. Auf einer weißen, glatten Wand wird es ganz anders wirken als auf einer grün gestrichenen Raufasertapete. Und diese Projektionsfläche, das ist der Leser mit all seinen Erfahrungen, Erwartungen, Wünschen und Vorlieben. Dazu kommen dann noch die äußeren Umstände. Liest man in einer überfüllten U-Bahn oder in einem gemütlichen Lesesessel? Um im Bild zu bleiben: Wirft der Projektor das Bild durch klare Luft, oder ziehen Rauchschwaden zwischen Linse und Leinwand?

Die Wirkung eines Buches wird daher wesentlich vom Text geprägt, aber nicht nur. Darum werden die gleichen Geschichten ganz unterschiedlich wahrgenommen.

Mit all dem im Hintergrund wiederholde ich: Für mich ist Eisen mein bestes Buch.

Wie viele andere Leute werfe auch ich immer wieder die Suchmaschinen an, um dann meinen Namen dort einzutippen. Dadurch finde ich eine Menge Rezensionen und Shops, die meine Bücher führen. Das ist immer wieder interessant, aber naturgemäß auch immer wieder ähnlich. Ab und an ist jedoch ein besonderer Fund dabei. So berichtet Curalyn, wie sie mir auf den Fantasydays begegnete – und kommt glücklicher Weise zu dem Urteil, dass ich ›recht nett‹ war.

Auch witzige Funde sind dabei. So kann man im WWW lernen, dass ich der Kopf einer Rockband aus Cleveland, Ohio, sei. Zu meiner Person gibt es dann einen aus Wikipedia kopierten Text. Entweder gibt es da eine Namensgleichkeit mit einem Musiker in Amerika, oder ich habe schwere Schizophrenie, sodass ich die eine Hälfte meines Lebens gar nicht mitbekomme. Was schade wäre. Autor zu sein ist zwar ganz nett, aber als Rockstar hat man mehr Groupies, habe ich mir sagen lassen. Jedenfalls hat noch niemand bei einer meiner Lesungen einen BH auf die Bühne geworfen.

Beim Durchsehen des Eisen-Manuskripts nähere ich mich der Zweidrittelmarke. Die beiden Figuren aus Erz baue ich behutsam ein. Sie bekommen einen Absatz hier, eine Erwähnung da. Schließlich möchte ich die so schön dichte Geschichte von Eisen nicht verwässern. Auch hier ist wieder die Action im Vordergrund, aber es gibt auch zwei Liebesgeschichten darin, die mir gut gefallen, gerade weil es die Paare in beiden nicht leicht haben.

Mein Hauptberuf hatte mich in den letzten Tagen fest im Griff. Das kommende Wochenende und die Woche danach sehen aber in dieser Hinsicht anders aus – da habe ich vor, Eisen lektoratsfertig zu bekommen und bei Stahl wieder einzusteigen.

Etwa ein Viertel von Eisen habe ich inzwischen durchgearbeitet. Leider hat die Szene, die ich beim Schreiben so außergewöhnlich gelungen fand, an Glanz verloren. Vielleicht, weil ich sie inzwischen zu gut kenne? Oder war ich beim Korrekturlesen einfach nicht in der rechten Stimmung dafür?

Ohne die jährliche Einkommensteuererklärung sähe es um die Finanzen in meinem Nebenberuf finster aus. Heute habe ich wieder die Belege zum nicht allzu weit entfernten Finanzamt gebracht, konnte meinen PC weiter abschreiben und auch mein Arbeitszimmer ansetzen. Dass ich einen Internetanschluss zur Recherche brauche wird mir jeder glauben, ebenso, wie dass die diversen Ausgaben der Geographica Aventurica für mich Fachliteratur sind. So rechne ich mit einer hübschen Rückerstattung – allerdings auch nur, weil ich in meinem Hauptberuf genug erwirtschafte, um einen entsprechenden Grenzsteuersatz zu haben.

»Kannst du vom Schreiben leben?« lautet eine häufige Frage auf Lesungen.

Ich könnte von meinen Tantiemen nicht die Miete zahlen. Es würde mich auch wundern, wenn es in Deutschland mehr als zehn Fantasy-Autoren gäbe, die mit ihren Einkünften aus der Autorentätigkeit ein signifikant höheres Einkommen erwirtschafteten, als sie mit Hartz IV bekommen könnten. Darum ist die Schriftstellerei ja auch für die meisten Kollegen ein Hobby, schon eher selten ein Nebenberuf wie bei mir.

Dann gab es heute noch einen netten Schwatz mit Verleger Werner, der ja auch die Isenborn-Bücher lektoriert. Er hat schon Recht, ich habe eine Schwäche für Zeitformen. Plusquamperfekt, Futur II, ... Sie sind zwar in der Gegenwartsliteratur immer seltener zu finden, aber warum sollte ich mich an der Volksverdummung beteiligen? Ich glaube, der Durchschnittsleser ist viel intelligenter, als man es ihm im Allgemeinen unterstellt.

Dieses Wochenende war von meinem Frühjahrsputz geprägt. Entsprechend wenig Zeit habe ich der Schreiberei gewidmet. Ganz gemütlich habe ich dennoch die ersten Szenen von Eisen durchgearbeitet. Nach wie vor habe ich das Gefühl, dass Eisen mein bisher bester Roman ist. Einziges Manko ist, dass es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, der ohne die Vorgänger Stein und Erz kaum verständlich sein wird. Man kann ihn also nicht isoliert empfehlen.

Ich habe schon einmal prophylaktisch die Seiten zu Stein hochgeladen, auch wenn sie noch nicht verlinkt sind. Wer einmal spicken möchte – nur zu ...

Für die treuen Fans des Schwarzen Auges sei noch erwähnt:

Die Zeit: 1021 BF, vor der Dritten Dämonenschlacht.

Der Ort: Tobrien.

Seit heute sind die Isenborn-Romane vorbestellbar. Auch vermutliche Erscheinungstermine sind angegeben: Stein im Mai, Erz im Juni, Eisen im September und Stahl im November.

Zwischen Arbeit und Tanz in den Mai bin ich heute so ›eingeklemmt‹, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Nur an der Webseite für Stein habe ich ein bisschen gebastelt. Für die Neugierigen wird es vermutlich am Wochenende etwas zu spicken geben.

Stein ist im Druck. Freude herrscht.

Da gestern ein geschäftlicher Termin ausfiel, konnte ich wider Erwarten flott die Korrekturfahnen durchsehen. Einundfünfzig Vorschläge habe ich noch unterbreitet. Vielleicht fünf echte Fehler, aber auch ein systematischer: Meine Korrekturen aus dem letzten Durchlauf wurden alle übernommen, aber wenn ich ein Wort am Ende eines Satzes oder vor einem Komma korrigiert habe, dann hat sich vor dem Punkt oder vor dem Komma ein Leerzeichen eingeschlichen. Merkwürdiger Effekt.

Jedenfalls bin ich mit Stein nun durch, Erz liegt ja im Lektorat, also kann ich mit der Durchsicht von Eisen weitermachen. Dort möchte ich auch zwei Figuren aus Erz einarbeiten. Erz wurde ja nach der Fertigstellung von Eisen deutlich erweitert. In der ›Urfassung‹ waren die beiden Figuren noch nicht drin, jetzt würden die Leser sie aber wohl vermissen, wenn ihre Geschichte in Eisen nicht fortgeführt würde – zumal sie in Stahl dann wieder auftauchen.

Dann ist heute auch noch die Entwurfsskizze von Alan Lathwell zum Erz-Titelbild gekommen. Sieht wieder recht actionbetont aus, was gut ist. Im Gegensatz zum Stein-Titelbild, das vorwiegend blau gehalten ist, wird es wohl ins Orange gehen.

Die Hälfte der Druckfahne ist nun geschafft. Außerdem ist die Karte des Junkerguts Isenborn fertig. Wirklich hübsch ist sie geworden. Und ein (über Internet) befreundeter Künstler hat mir bestätigt, dass Stein wirklich ein klasse Titelbild hat. Wahrscheinlich wird es eher die männlichen Leser ansprechen. Obwohl – die Damenwelt ist ja eigentlich auch für breite Schultern zu begeistern ...

Wieder hat das Projekt einen Schritt in die Realität getan: Die Druckfahnen von Stein sind da.

Das Titelbild sieht angemessen martialisch aus, es könnte auch ein Man-O-War-Cover zieren. Ein kleiner Fehler ist darauf, ich bin schon gespannt, ob die Leser ihn finden werden.

Ein Drittel der Seiten habe ich inzwischen durchgesehen. Das ist schon ein interessantes Gefühl: Alles sehe ich jetzt zum letzten Mal an, so, wie es dann ist, geht es in den Druck (sofern die Endlektorin von Fanpro nicht noch etwas findet). Ich habe jetzt nur noch minimale Anmerkungen, was natürlich auch gut so ist. Irgendwo ist ein Leerzeichen hineingerutscht, zum Beispiel vor ein Fragezeichen, ein ›die‹ steht statt dem richtigen ›der‹, ein paar Wortwiederholungen haben sich bis hierher durchgemogelt. Insgesamt bisher sehr, sehr wenig.

Schön auch, dass es in dem Buch eine zusätzliche Landkarte gibt, von der ich gar nichts wusste.

Die Online-Buchhändler sind flotter geworden. Heute habe ich alle vier Bände des Isenborn-Zyklus bei einem von ihnen erspäht. Natürlich nicht lieferbar – das hätte mich dann wirklich verblüfft, wo doch noch kein einziger im Druck ist.

Den Korrekturlauf von Erz habe ich abgeschlossen. Beim Sichten der Unterlagen ist mir aufgefallen, dass ich das ›Drumherum-Material‹ dazu noch gar nicht an Fanpro geschickt habe, also den Klappentext und den Entwurf für die Karte, die in den Band soll. Das dürfte aber kein Problem sein, für Erz ist ja noch Zeit.

Viel gibt es heute nicht zu berichten, denn ich hatte kaum Zeit, mich der Schriftstellerei zu widmen. Fünfundfünfzig Seiten warten noch darauf, am Wochendende korekturgelesen zu werden.

Die Bücher sind ein Stück weit realer geworden, sie sind nun im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet, das man über www.buchhandel.de abfragen kann. Nebenbei bemerkt mag ich diese Seite besonders, weil man die dort bestellten Bücher in viele Buchhandlungen liefern lassen und dort abholen kann.

In einer bis zwei Wochen sollten die Bücher dann auch bei den großen Online-Händlern gelistet sein.

Die neue Szene in Erz habe ich heute abgeschlossen. Jetzt gilt es noch gut achtzig Seiten durchzusehen, dann kann das Manuskript ins Lektorat.

Noch knapp 100 Seiten bleiben zum Korrekturlesen in Erz. Da das Manuskript kurz ist und ich noch ein paar Tage bis zur Abgabe habe, überlege ich allerdings, noch eine neue Szene einzufügen, und zwar eine Schlacht, die ich eigentlich für Stahl ins Auge gefasst habe. Stahl wird jedoch eine Menge Platz brauchen und vom Setting her passt sie auch ganz gut in Erz. Fraglich ist nur, ob sie sich auch sinnvoll in die Dramaturgie einfügt. Ich werde darüber schlafen ...

Inzwischen habe ich etwa 120 Seiten von Erz durchgesehen.

Leider erreiche ich das Fanpro-Lektorat nicht, deswegen weiß ich nicht, wo Stein gerade steht. Vielleicht ist Werner noch nicht dazu gekommen – vielleicht ist er aber auch mit meinen Vorschlägen einverstanden und der Text ist bereits im Satz. Na ja, eher früher als später werde ich es schon erfahren.

Heute habe ich kurz mit Werner telefoniert. Auf meine Autorenkollegen beim Schwarzen Auge ist Verlass. Anscheinend wird mal wieder ein geplanter Titel später geliefert, deswegen ist der Programmplatz für Juni frei. Somit stehen die Chancen gut, dass Erz direkt nach Stein erscheinen kann. Mir wäre das sehr recht, gehen doch die ersten beiden Bände der Tetralogie direkt ineinander über. Ich habe daher heute Abend gut fünfzig Seiten von Erz korrekturgelesen. Ich hoffe, es in der kommenden Woche ins Lektorat schicken zu können und sehe derzeit auch nichts, was daran hindern sollte.

Der Korrekturlauf von Stein ist abgeschlossen. 265 Korrekturmarkierungen und Kommentare befinden sich in der Fassung, die ich heute zurück an das Lektorat geschickt habe. Das ist sehr wenig, wenn man bedenkt, dass die meisten Verbesserungen mindestens zwei Markierungen erzeugen: Wenn ich zum Beispiel ›... Falk überlegte sich ...‹ durch ›... überlegte sich Falk ...‹ ersetze, dann gibt es eine Markierung dafür, das Wort ›Falk‹ am Anfang zu entfernen und eine zweite dafür, es am Ende wieder anzufügen. Wenn man Wortstellungen in einem Satz ändert, können auch schon einmal fünf oder sechs Markierungen herauskommen.

Somit kann man von etwa 100 Korrekturen ausgehen, ungefähr alle vier Seiten eine. Das meiste davon sind stilistische Sachen, Ausmerzen von Wortwiederholungen, die erst jetzt auffallen oder eben Wortstellungen im Satz. Rechtschreibfehler habe ich nur noch eine Handvoll gefunden, darunter den gestern erwähnten ›Kieler‹. Und nur ein echter ›Klopper‹ ist mir aufgefallen: Eine Verwechselung der Namen von zwei Figuren. Nicht Fiana betritt in einer bestimmten Szene die Bühne, sondern Semira. Für mich ist immer wieder erstaunlich, dass solche Verwechslungen vorkommen und auch nicht entdeckt werden – nicht in diversen eigenen Korrekturdurchgängen und auch nicht im Lektorat. Verblüffend, wie selbstverständlich das menschliche Hirn solche Unstimmigkeiten beim Lesen zurechtrückt, ohne die bewusste Wahrnehmung damit zu belasten.

Jedenfalls ging dieser Korrekturlauf schneller als ich dachte. Damit sollte eigentlich auch alles im grünen Bereich sein, was den Veröffentlichungstermin von Stein angeht. Werner und ich müssen noch die letzten Feinheiten besprechen, also vielleicht fünf oder zehn Korrekturen, bei denen es Diskussionsbedarf geben könnte. Dann wird der Text gesetzt, danach bekomme ich die PDFs. Da mache ich dann noch einen letzten Korrekturlauf – und dann laufe ich jeden Tag zum Briefkasten und hoffe auf meine Belegexemplare. Die allerdings nach Fanpro-Versandpolitik später bei mir eintreffen werden als die von den Abonnenten der DSA-Reihe bestellten Exemplare.

Über die Hälfte, genauer gesagt vier Siebentel von Stein habe ich heute Korrektur gelesen. Die Dinge, die ich jetzt finde, halten sich ein engen Grenzen. Trotzdem sind Sachen dabei, die mich den Kopf schütteln lassen, weil ich sie bei allen Durchgängen vorher übersehen habe. So scheint es im Deutschen das Wort ›Kieler‹ zu geben, die Rechtschreibprüfung jedenfalls beanstandet es nicht. Seine Bedeutung ist aber wohl kaum identisch mit dem männlichen Wildschwein, dem ›Keiler‹, den ich meinte.

Jedenfalls ist das Korrekturlesen wieder ein großes Vergnügen. Der zeitliche Abstand schärft den Blick für Details, lässt aber Anderes im Nebel der Erinnerung verschwimmen, sodass mir manche Wendungen der Geschichte erst wieder einfallen, kurz bevor ich sie lese. Das erhöht naturgemäß die Spannung.

Bislang bin ich zufrieden mit meinem Text.

Nachdem ich an den vergangenen Tagen noch ein paar wenige Seiten für Stahl geschrieben habe, ist heute Stein aus dem Lektorat zurückgekommen. Das ist immer ein spannender Moment. Einerseits hoffe ich, dass mein Manuskript in Ordnung war, dem Lektor also nicht allzu viel Mühe bereitet hat. Ein Zeichen dafür sind möglichst wenige Korrekturen. Andererseits hoffe ich, dass mein Text durch die Bearbeitung im Lektorat möglichst viel gewinnt. Dafür sind deutliche Änderungsvorschläge ein Zeichen. Ich hoffe also widersprüchliche Dinge, wenn ich eine solche Datei öffne.

Werner Fuchs ist nach Catherine Beck und Florian Don-Schauen mein dritter Lektor bei Fanpro. Viele Autoren erzählen mir, dass sie gern lange mit demselben Lektor zusammenarbeiten, manche wechseln sogar den Verlag, wenn der Lektor es tut. Für mich ist es spannend, immer wieder neue Blickwinkel auf meine Schriftstellerei kennenzulernen, deswegen ist mir ein Wechsel recht, auch wenn ich bislang mit allen Lektoren gern gearbeitet habe.

Auch Werner hat eine eigene Sicht. Wieder kann ich sagen, dass der Text durch die Bearbeitung spürbar besser geworden ist. Lektor und Autor – das ist eine wichtige Partnerschaft, wenn es darum geht, ein gutes Buch zu machen.

Ich bin die Korrekturen vollständig durchgegangen. Das geht mithilfe der ›Überarbeiten‹-Funktion von Microsoft Word sehr komfortabel. Ich springe von Vorschlag zu Vorschlag, nehme die meisten an, einige nicht. Letztere übernehme ich zuerst ins Dokument, schreibe dann aber im Überarbeiten-Modus wieder meine alte Version oder eine ganz neue hinein, meist mit einem Kommentar zur Begründung versehen, damit der Lektor weiß, worüber ich mit ihm diskutieren möchte. Das kam beim aktuellen Manuskript ein paar Dutzend Male vor.

Dieses sprunghafte Durchgehen weckt auch die Erinnerungen an die Geschichte neu. Man liest einen Halbsatz auf jeder Seite. Das macht Lust auf den nächsten Schritt: einen weiteren kompletten Korrekturlauf durch mich, diesmal wieder mit eingeschalteter Überarbeiten-Funktion, damit Werner nur noch die Änderungen nachschauen muss. Am vor mir liegenden Wochenende möchte ich da deutlich vorwärts kommen.

So, die ›Depressions-Szene‹ ist geschafft, in der nächsten herrscht Aufbruchsstimmung, das geht schon deutlich leichter von der Hand.

Ich befinde mich in einem Dilemma. Beim Schreiben versetze ich mich in die Stimmung, die ich vermitteln möchte. Die nächste Szene wird von einer Art apathischer Depression geprägt sein, so verlangt es die Geschichte, die es zu erzählen gilt. Wenn ich mich nun aber apathisch-depressiv fühle, fällt es mir recht schwer, mich zum Schreiben aufzuraffen. Während ich diesen Eintrag schreibe, muss ich schon wieder über die Skurrilität der Situation lachen – und schon ist die apathisch-depressive Stimmung futsch!

Na ja, irgendwann werde ich die Balance finden, und dann geht es weiter.

Die erste Szene des dritten Kapitels ist fertig, die zweite begonnen, die Einfügemarke blinkt auf Seite 145.

Mit der Post kamen heute der neuartige DSA-Roman ›Das Ferdoker Pergament‹ und die Novellen der Reihe ›Hundstage‹. Äußerlich machen sie einen soliden Eindruck, den Inhalt werde ich mir in den kommenden Wochen zu Gemüte führen. Vor allem die Novellen sind interessant, da sie, soweit ich verstanden habe, regional und zeitlich in der Nähe meiner Tetralogie spielen. Falls es da Widersprüche geben sollte, kann ich die jetzt noch ausbessern – wobei es für den ersten Band nun auch höchste Zeit wäre.

Zunächst lese ich aber noch den Armalion-Roman ›Das Dämonenschiff‹, wobei ich mit Genugtuung feststelle, dass Autor Harald Evers und ich gleiche Vorstellungen davon haben, wie man Zombies am besten die ewige Ruhe gibt.

Kapitel Zwei ist fertig, abgeschlossen mit der wie ich finde bislang stärksten Szene des Romans. Jetzt bastele ich an Kapitel Drei, vielleicht beginne ich heute noch zu schreiben. Zudem habe ich meinen Titelbildvorschlag für Stahl an den Verlag geschickt. Wenn ich es recht verstanden habe, wird meine Tetralogie vom englischen Künstler Alan Lathwell ins Bild gesetzt.

Den größten Teil der letzten Szene von Kapitel Zwei habe ich fertig, ich bin jetzt auf Seite 126. Leider kann ich nicht weitermachen, ich habe Kopfschmerzen, da ist es anstrengend, auf den Bildschirm zu schauen.

Das Eigenleben der Figuren zeigt Wirkung. Ich habe die Planung für Kapitel Drei umgestellt. Es führt die Handlung zwar noch vom gleichen A zum gleichen B wie zuvor, aber mit anderen Szenen, die besser in den Fluss passen, wie ich finde.

Etwa eine Stunde habe ich heute am Telefon mit Werner geplauscht, dem Fanpro-Verleger. Er hat eine Menge guter Nachrichten für seinen Verlag, was sich auch für mich positiv auswirken könnte. Das meiste davon ist allerdings noch vertraulich, sodass ich hier nicht davon berichten darf. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Stein wird wohl Mitte kommender Woche aus dem Lektorat kommen und dann nach ein paar Überarbeitungen, Satz und Druck vermutlich Ende Mai in den Buchhandlungen aufschlagen.

Es geht die Mähr, dass Stephen King zu Beginn seines Schaffens alle Absagen, die er bekam, auf einen Nagel spießte. Irgendwann war der Nagel so schwer, dass er von der Wand fiel. Dennoch ist er heute einer der erfolgreichsten Autoren der Welt.

Ob es stimmt, weiß ich nicht. Die Moral der Geschichte ist jedenfalls offensichtlich: Von Absagen darf man sich nicht entmutigen lassen. Diesem Motto folgend habe ich heute wieder drei Manuskriptangebote in die weite Welt geschickt. Ein Vorteil, wenn man so eine große Schublade hat wie ich, liegt darin, dass man genügend Auswahl hat. Heute sind also Angeboten zu drei unterschiedlichen Manuskripten auf die Reise gegangen. Das eröffnet die theoretische Möglichkeit von drei Zusagen. Eine würde ausreichen, um mich einen Luftsprung machen zu lassen.

Mit Stahl habe ich auch weitergemacht. Etwa fünfzehn Seiten heute, ich bin in der letzten Szene von Kapitel Zwei, das deutlich kürzer ist als das erste. Die Methode, den Protagonisten mehr Spielraum zu lassen, bewährt sich.

So eine mehrstündige Zugfahrt hat ihre Vorteile: Seite Einhundert ist überschritten.

Ich mache mir noch immer Gedanken, warum es mit Stahl nicht so flott vorwärts geht wie mit den anderen Teilen. Der größte Teil der Erklärung liegt sicher darin, dass ich wieder ›nebenbei‹ schreibe, nicht mehr ›hauptberuflich‹. Aber vielleicht liegt ein Teil auch in einem anderen Faktor begründet: Stahl ist so gut ausgeplant, so festgelegt wie kein anderes Buch, das ich je geschrieben habe. Vielleicht liegt mir diese ›Enge‹ einfach nicht, vielleicht brauchen meine Figuren mehr Luft zum Atmen. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, ihnen ›mehr Leine‹ zu geben. Bislang wurde ich nie enttäuscht, wenn ich mich von einer Geschichte habe in ein Abenteuer führen lassen. Ich werde mich also als Autor ein wenig zurücknehmen und die Bühne jenen überlassen, die dort hingehören: den Protagonisten, denn dies ist ihre Welt und ihre Geschichte.

Das nächste Kapitel ist begonnen, die Perspektive gewechselt, die Einfügemarke blinkt auf Seite Zweiundneunzig. Mit etwas Glück sollte ich morgen die magische Einhundert erreichen. Oder vielleicht kommt Stein aus dem Lektorat zurück, dann hat das Vorrang. Mal sehen, was der Tag bringt. Jedenfalls habe ich diese Woche Urlaub und kann mich daher auf meinen Nebenjob konzentrieren. Ich habe das Gefühl, dass der das auch einmal wieder nötig hat.

Die letzten Tage waren einigermaßen produktiv. Ich bin jetzt auf Seite Fünfundachtzig und habe das erste Kapitel abgeschlossen. Eine Menge Action, eine Prise Fantastik, so entspricht es dem Geist des Zyklus.

Es ist schon merkwürdig, wenn ich darüber nachdenke: Einerseits bin ich gewissermaßen zwei Romane vor Plan. Stein ist noch nicht aus dem Lektorat zurück und ich habe bereits zwei weitere Manuskripte der Reihe fertig. Andererseits bin ich nicht recht zufrieden mit dem langsamen Fortschritt am letzten Band. Sicher, mein Hauptberuf hat mich in den letzten Wochen ziemlich gefordert und eigentlich hätte ich schriftstellerisch ohnehin nichts zu tun/ habe nichts weiter verkauft, was ich schreiben könnte. Insofern sollten alle Ampeln auf Grün stehen – nur fühlt es sich anders an.

Das Leben ist kein Wettkampf. Eine Weisheit, die ich mehr verinnerlichen sollte.

Heute habe ich auch etwas Witziges bemerkt: Ich lese gerade das neue Buch von Autorenkollege Guido M. Breuer, mit dem ich seit langen Jahren bekannt bin. Wir hatten sogar einmal eine gemeinsame Autorengruppe, komplett mit gegenseitigem Vorlesen und Kritisieren. In diesem neuen Roman nun, ›Altes Eisen‹, der unter anderem in einem Altersheim spielt, wird ein Bewohner eben jenes Altersheims erwähnt, der meinen bürgerlichen Familiennamen trägt. Dieser wiederum ist dermaßen selten, dass vollkommen klar ist, dass es sich hier um eine augenzwinkernde Geste handelt. Jetzt bin ich gespannt, ob dieser rüstige Herr im Laufe der Handlung noch eine tragendere Rolle zugedacht bekommt.

Freude und Leid liegen nahe beieinander, in der Schriftstellerei wie auch sonst im Leben. Ein Lektorat sagte mir heute, an meinem Manuskript sei kaum noch etwas zu verbessern. Ein anderes Lektorat lehnte ein anderes Manuskript in Bausch und Bogen ab, mit einer fundierten Begründung, die zeigt, dass man den Text gründlich gelesen hat.

Damit bestätigt der heutige Tag eine weitere allgemeingültige Regel: Die Geschmäcker sind verschieden.

Verglichen mit meinen hochproduktiven Zeiten komme ich nur sehr langsam voran, an diesem Wochenende noch nicht einmal fünf Seiten. Dennoch bin ich ganz zufrieden, denn ich fühle das Gespür für die Geschichte stärker werden. Wenn ich demnächst wieder priorisiere, andere Freizeitaktivitäten zurückstelle und dem Schreiben größeren Raum gebe, wird auch die Seitenzahl rasch deutlich steigen, da bin ich recht zuversichtlich.

Zwei Seiten geschrieben und die nächste Szene konzipiert – das ist das Ergebnis für heute.

Viel geschrieben habe ich diese Woche nicht gerade, aber ein alter Baum trägt unerwartet neue Früchte. Aus heiterem Himmel flatterte heute ein Scheck der VG Wort für Bei Regen und bei Sonnenschein ins Haus. Es ist schon der zweite, höher noch als der erste, diesmal wegen der ›Gerätevergütung für Multifunktionsgeräte‹. Was genau sich dahinter verbirgt, weiß ich nicht. Es interessiert mich auch nicht. Schön ist, dass mein kleines Weltreisebuch damit sowohl für mich als auch für den Verleger in der Gewinnzone ankommt. Angesichts dieser Tatsache hüte ich mich, dem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen und laufe lieber dümmlich grinsend durch die Gegend.

Gut zehn Seiten gabe ich heute geschrieben, die Szene abgeschlossen und Seite Fünfzig erreicht. Ganz ordentlich, wie ich finde, wenn auch nicht sensationell.

Manchmal macht man mit wenigen Seiten einen entscheidenden Fortschritt. Heute habe ich dieses Gefühl. Ich nähere mich Seite Vierzig und auch der ersten großen Action-Sequenz, womit ich Stahl in den Grundstrom des Zyklus eingliedere. Der morgige Tag wird zeigen, ob damit dann der Knoten geplatzt ist.

In den vergangenen Tagen habe ich nur wenig an Stahl geschrieben, dafür aber meinen Beitrag zum Fortsetzungsroman abgeliefert, den ich vor ein paar Tagen erwähnte. Ein Spaß-Projekt, eine Mischung aus literarischem Staffellauf und Reizwortgeschichte. Mal schauen, was daraus am Ende wird.

Fanpro hat sich mit der ersten Nachfrage zu Stein gemeldet, langsam aber sicher rutscht es also an die Spitze des Stapels. Ein gutes Zeichen.

Lächerlich wenige Seiten habe ich heute geschrieben, aber immerhin damit die zweite Szene abgeschlossen. Ich bin insgesamt auf Seite Dreißig angelangt. Während meines Schreiburlaubs habe ich das schon einmal an einem einzigen Tag geschafft, aber momentan fehlt mir die Leichtigkeit, die Unbekümmertheit. Ich nutze die Zeit der ›Uninspiriertheit‹ für mein Lieblingshobby: Ich lese.

Nur drei Seiten sind es heute geworden. Wenigstens ist dabei die nächste Szene angefangen. Ich muss erst noch in den Roman hinein finden.

Eine Tagebuchseite bleibt so stehen, wie sie geschrieben wurde, während jede Romanseite fünfmal geschrieben wird. Das sagt Martin Walser, dessen Lesung ich heute besucht habe. Er hat gemeinsam mit Dennis Scheck die zehnte lit.Cologne eröffnet und dabei aus dem neuesten Band seiner Tagebücher (den siebziger Jahren) und aus seiner Novelle ›Mein Jenseits‹ vorgetragen. Nach diesem Statement fand ich interessant, dass mir die Tagebucheinträge sprachlich besser gefielen als die Passage aus der Novelle. Mehrfach wies Martin Walser darauf hin, dass man dies uns jenes ›nur in einem Tagebuch formulieren könne‹, in einer anderen literarischen Form sei das unmöglich. Darüber denke ich noch nach.

Interessanterweise scheint auch Martin Walser ein impulsiver Schreiber zu sein. Oft spürt er, wie ein Motiv ihn ›drängt‹, und diesem Drang gibt er dann immer nach. Nicht zu festen Uhrzeiten, sondern eben dann, wenn es kommt.

Auch mit den Kritikern hat ein Schriftsteller diesen Ranges natürlich seine umfangreichen Erfahrungen gemacht. Interessant sein Resümee: Weitergebracht haben ihn nur die ermunternden, die bestärkenden Kritiken. Ich dagegen glaube durchaus, dass mich auch negative Urteile weitergebracht haben, denn sie haben dazu geführt, dass ich an meinem Stil geschliffen habe. Letztlich wird man aber wohl doch nur durch schreiben, schreiben und nochmal schreiben besser, und dazu braucht es Motivation, die wohl am ehesten durch affirmative Reaktionen gefördert wird.

Schreiben, schreiben, schreiben. Das erinnert mich an Oyama Masutatsu, den Begründer des Kyokushin-Karate. ›Kyokushin‹ bedeutet übrigens ›letzte Wahrheit‹. Er wurde gefragt, wie man ein guter Karateka werden könne, und antwortete so etwas wie: »Da gibt es drei Wege: Erstens: Grundtechniken. Zweitens: Grundtechniken. Drittens: Grundtechniken.« Der Mann war kein Theoretiker. Er hat ein paar Monate auf einem einsamen Berg verbracht und danach seine Techniken zuerst an einer Herde Stiere erprobt, denen er die Hörner abgebrochen hat, sagt man.

Manchmal kann ich im Hotel ganz gut schreiben. Gerade ist wieder ein Business-Tripp vorbei, jetzt bin ich zehn Seiten weiter und habe das erste Kapitel von Stahl abgeschlossen.

Zehn Seiten heute aus der Sicht einer Figur, die zwar in Eisen bereits auftaucht, der ich aber jetzt erstmals eine Perspektive gönne. Eine starke, weibliche Heldin, die allein in eine Geisterstadt zieht, was man gern wörtlich nehmen darf – das liegt mir.

Die zweite Novellenreihe zu ›Das Schwarze Auge‹, sie trägt den Titel ›Hundstage‹, hat nun eine eigene Webseite. Es muss jetzt etwa ein Dreivierteljahr her sein, vielleicht auch ein ganzes, dass ich bei der Koordinatorin dieser Reihe, Carolina Möbis, anrief und anfragte, ob ich einen Teil beisteuern könne. Das war damals nicht möglich, das Konzept stand und alle Beiträge waren vergeben. Das fand ich schade, weil ich gern etwas in den Schwarzen Landen machen wollte, nachdem Todesstille gerade fertig war. Meine Überlegungen führten dann zu einem eigenen Roman, Im Schatten der Dornrose, den ich stattdessen schrieb, und auch zu der Tetralogie, an der ich gerade arbeite, denn auch diese spielt ja in den Schwarzen Landen. Rückblickend bin ich sehr zufrieden – in gewisser Weise veröffentliche ich jetzt fünf Romane statt eine Novelle, ein guter Tausch. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ich die Exposés zu den Novellen nie gesehen habe, sodass ich mir die Spannung nicht verdorben habe und die Geschichte als ganz normaler Leser werde genießen können.

Bei Stahl habe ich heute die ersten zwei Seiten geschrieben, um anschließend ein wenig zu recherchieren. Wie war das noch mit dieser von Söldnern bewohnten Geisterstadt ...?

Im Zug habe ich meine Notizen zu Band Vier durchgesehen, ein paar kleine Sachen konkretisiert. Vielleicht werde ich am Wochenende mit dem Schreiben beginnen.

Wie man wohl auch an fehlenden aktuellen Beiträgen merkt, befinde ich mich derzeit in einer Kreativpause. Mein ›Brotberuf‹ hat ja wieder begonnen, ich konzentriere mich dort auf den Einstieg ins neue Projekt und lese nebenbei ein bisschen Schiller, heute zum Beispiel ›Die Verschwörung des Fiesko zu Genua‹. Aus diesem Drama stammt das Zitat ›Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen‹, wobei es in meiner Ausgabe ›Arbeit‹ heißt statt ›Schuldigkeit‹.

Der literarische Untergrund von Köln, genauer gesagt PeeWee, organisiert einen Fortsetzungsroman, an dem ich mich auch mit einem kurzen Kapitel beteiligen darf. Ich bin schon gespannt, was daraus werden wird.

Der letzte Tag meines Schreiburlaubs ist schon fortgeschritten, morgen trete ich wieder den Dienst in meinem normalen Job an. Für eine endgültige Beurteilung werde ich etwas zeitlichen Abstand brauchen, aber ein paar Gedanken kann ich mir in der Rückschau schon einmal machen.

Mitte November waren gerade die Fantasydays vorbei, ich hatte das Konzept zu meinem Zyklus abgesprochen und schon die ersten Seiten begonnen. Jetzt, drei Monate später, sind drei Roman-Rohfassungen fertig, inklusive einiger Korrekturgänge. Ein Roman pro Monat, nicht schlecht. Vor drei Monaten habe ich an einem freien Tag etwa zehn Seiten geschrieben, inzwischen habe ich das auf gut zwanzig gesteigert, der Rekord liegt bei vierzig. Die Routine bringt eine Steigerung der Effizienz mit sich, aber ich habe auch methodisch etwas gelernt. Zwar werde ich wohl nie gut darin werden, Exposés zu schreiben, aber in rollierender Weise immer wieder Stichworte zu den nächsten Szenen zu notieren hat sich für mich bewährt. So kann ich die Szenen dann beinahe wie Reizwortgeschichten schreiben und mich ganz in die Ausgestaltung hineingeben. Insbesondere bei Eisen hat das gut funktioniert. Überhaupt bin ich noch immer sehr zufrieden mit Eisen und der Meinung, es sei das Beste, was ich je geschrieben habe.

Ein Fanpro-Roman hat zwischen dreihundert und vierhundert Standardseiten. Selbst, wenn ich mir die Wochenenden ›frei nehme‹, kann ich also die reine Schreibarbeit an einem solchen Roman in einem Monat bewältigen. Allerdings darf man die Korrektur- und Überarbeitungsaufgaben nicht unterschätzen. Da sie nicht am Stück anfallen, kann ich sie schwer quantifizieren, aber netto zehn Arbeitstage stecken da locker in jedem Roman, und das können lange Tage werden.

Ich habe auch wieder bestätigt gefunden, dass ich gern neue Sachen mache. Die Überarbeitung von Erz hat zwar einige nette Anekdoten und Seitenhandlungen gebracht, aber mehr Begeisterung habe ich dabei, unentdeckte, für mich selbst in gewisser Weise noch unbekannte Handlungen zu erkunden. Deswegen freue ich mich auch schon auf das Schreiben von Stahl.

Das Internet ist Fluch und Segen. Sehr effizient für die Recherche, ein ärgerlicher Zeitfresser, wenn man sich ablenken lässt.

Insgesamt bin ich zufrieden damit, wie ich meine drei Monate investiert habe, vor allem auch wegen des Ergebnisses. Allerdings spiele ich mit dem Gedanken, mir jetzt zunächst eine oder zwei Wochen Pause zu gönnen, die kreativen Batterien wieder aufzuladen, bevor ich den nächsten Roman in Angriff nehme, den letzten des Zyklus'. Den werde ich dann wieder in meinem normalen Modus schreiben, sprich: abends nach der Arbeit und am Wochenende, seltener auch morgens vor der Arbeit. Der Roman wird in diesen Zeiten konkurrieren mit den Lektoratsarbeiten für die drei anderen Bände, für die die ersten Rückläufer im März zu erwarten sind. Auch darauf freue ich mich schon. Das erste Mal wird Werner Fuchs mein Lektor sein, und bislang hat jeder Lektor neue Erkenntnisse gebracht, die ich dann mitnehmen konnte.

Ich bin zufrieden mit dem bisher Erreichten und schaue frohgemut in die Zukunft.

PS: Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass mein Korrekturdurchgang von Erz abgeschlossen ist. Im Vergleich zu Eisen waren vom Gefühl her mehr Fehler drin. Dennoch liegt es jetzt bei den DSA-Experten, denn inhaltlich ist es fertig. Nur die Überarbeitung bis zur Druckreife wird vermutlich einen Durchgang mehr benötigen.

Gemütlich arbeite ich mich vor. Vierunddreißig Seiten braucht es noch, dann ist der erste Korrekturgang der neuen Erz-Version durch. Das möchte ich morgen abschließen, übermorgen ist ja der erste Arbeitstag nach meinem Schreiburlaub. Damit wäre meine Auszeit dann auch eine runde Sache.

Inzwischen habe ich die Hälfte von Erz korrekturgelesen. Die Haupt-Storylinie ist in diesem Band nicht so dominant, dafür werden viele Episoden erzählt, unter denen hoffentlich für die meisten Leser etwas dabei ist. Es gibt den unheimlichen Magier, der dem Dämon verfällt, das kleine Mädchen, das sich unter den Flüchtlingen findet, die blutgierige Söldnerin, das verliebte Paar, die Edlen, die die Last der Verantwortung zu schultern haben und noch so Einiges mehr.

Das Korrekturlesen von Erz gehe ich langsam an, heute waren die ersten dreißig Seiten an der Reihe. Dafür habe ich ein anderes Manuskript bei einem Verlag angeboten und nahm am Abend nach langen Monaten einmal wieder an der ›Literatur um Acht‹ teil, wo ich einige Kurztexte vortrug. Sie sind entstanden aus den Übungen eines Schreibratgebers, ›Kleiner Autoren-Workshop‹ von Ursula K. LeGuin. Ich mag diese Ratgeber, irgendetwas nehme ich aus jedem mit. Bei diesem sind sogar einige nette Fragmente herausgekommen, die heute guten Anklang fanden.

Wieder einmal durfte ich das schöne Wort ›Ende‹ unter ein Manuskript setzen. Damit habe ich die Rohfassungen der ersten drei Bände meines Zyklus' fertig. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis meines dreimonatigen Schreibexperiments.

Für die weitere Bearbeitung steht nun ein komfortables Zeitpolster zur Verfügung. Nach aktueller Planung wird Stein im Mai 2010 erscheinen, Erz im Juli 2010, Eisen im September 2010 und Stahl im November 2010. Auch wenn ich ab Montag wieder ›auf Schicht‹ gehe, sollten die Zusammenarbeit mit dem Lektorat und die Erstellung des letzten Teils locker zu bewältigen sein.

Wie ich schon anmerkte: Ich bin zufrieden.

Etwa fünfundzwanzig Seiten habe ich heute geschrieben und dabei auch die Marke von 450.000 Anschlägen passiert, die den Mindestumfang eines Romans für ›Das Schwarze Auge‹ darstellt. Viel mehr werden es auch nicht werden, zwei Szenen fehlen mir noch. Diese möchte ich morgen schreiben, was auch gelingen sollte.

Den Rosenmontagszug habe ich heute nur auszugsweise und am Fernseher verfolgt, was mich schon ein wenig traurig macht. Es lief aber zu gut beim Schreiben, diesen Fluss wollte ich nicht unterbrechen. Es ist mit Sicherheit etwas dran, wenn man sagt, dass es einen Preis kostet, seinen Traum zu leben. Auf manche Dinge muss man verzichten, wenn man anderen Priorität geben möchte.

Der Lohn der Mühen sind heute fünfundzwanzig Seiten.

Fünfzehn Seiten heute. Ich fühle mich etwas träge.

Achtzehn Seiten habe ich heute geschrieben und eine Menge korrekturgelesen und angepasst, denn bis auf zwei kurze Szenen übernehme ich das komplette dritte Kapitel aus der Vorversion. Das vierte dagegen werde ich überwiegend neu gestalten.

Die Nacht war kurz. Nicht, weil ich so ausschweifend Altweiberfastnacht gefeiert hätte, das war bei mir dieses Jahr ausgesprochen zivil. Sogar so zivil, dass ich bereits heute für nächstes Jahr Besserung gelobe. Nein, den Schlaf hat mir eine ungebetene Besucherin geraubt, nämlich eine Maus. Trotz zweier flugs aufgestellter Fallen gab es die ganze Nacht hindurch Getrippel, Getrappel und Gescharre. Ich habe kaum ein Auge zugetan und bin früh aufgestanden.

Einundzwanzig Seiten habe ich nach diesem Schlafentzug geschrieben. Mir fehlt noch eine Szene, dann habe ich den ›Anschluss‹ geschafft an den Teil, den ich aus dem ursprünglichen ersten Band herausgenommen habe. Die bisher an der Neufassung von Erz geschriebenen Seiten hätten in der ersten Version also zwischen zwei Kapiteln gestanden. Ich bin zufrieden mit meinem neuen Handlungsstrang und auch mit der Möglichkeit, den bekannten Charakteren durch die ausführlichere Schilderung mehr Tiefe zu verleihen. Das werde ich mit den weiteren Szenen fortsetzen, die dann zwischen bereits vorhandenen ergänzt werden. In den nächsten Tagen werde ich mich also zusätzlich zum Verfassen neuer Texte mit dem Bearbeiten der existierenden beschäftigen, damit am Ende alles harmonisch zusammenpasst.

Erfreulicher Weise erscheint es zunehmend realistisch, die Rohfassung dieses Bandes bis zum 21. Februar abzuschließen. Ein markantes Datum, denn am 22. Februar endet mein ›Schreiburlaub‹ und ich trete das nächste Projekt in meinem Hauptberuf an.

Vierundzwanzig Seiten habe ich heute geschrieben und dafür auch die Eröffnung auf dem Alter Markt ausgelassen. Der Abend zumindest gehört aber der Altweiberfastnacht – schließlich wohne ich in Köln!

Zweiundzwanzig Seiten und dabei der Abschluss des ersten Kapitels von Erz. Das zweite Kapitel soll mit einer Actionszene beginnen, das mache ich morgen, wenn ich wieder frisch bin.

Ich habe mir ausgerechnet, dass durchaus die realistische Möglichkeit besteht, bis zum Ende meines Schreiburlaubs am 21. Februar die Rohfassung von Erz abzuschließen. Das stachelt natürlich meinen Ehrgeiz an, weil das bedeuten würde, dass ich innerhalb von drei Monaten ebensoviele Romane geschrieben hätte. Allerdings müsste ich dafür dieses Jahr im Karneval kürzer treten, daher bin ich noch unentschlossen, ob ich das durchziehen möchte.

Wir werden sehen, oder, wie der Kölsche sagt: Et kütt wie et kütt.

Ein Nachtrag zu gestern: Ich habe auch noch meinen Dune-Artikel für das Fanzine fertig gestellt. Er wird noch im Copyshop kopiert und dann in Papierform zur Post gebracht. Dabei komme ich mir vor, als sei ich ein Jahrzehnt zurückversetzt. Die Auflage von 30 Exemplaren ist nicht unbedingt Weltspitze, aber es ist eine literarische Aktivität und gehört daher in dieses Schreibtagebuch.

Heute Abend habe ich elf Seiten an der Erweiterung von Stein geschrieben. Damit führe ich eine neue Perspektivfigur ein, die einen Nebenhandlungsstrang beginnt.

Wolfgang Hohlbein scherzte einmal auf einer Podiumsdiskussion, eine vernünftige Trilogie habe sechs Bände. Falls dem so ist, befindet sich der Isenborn-Zyklus auf einem guten Weg. Heute rief mich mein Verleger an, um mein Angebot, den ersten Band auf zwei Teile auszuweiten, anzunehmen.

Nun ist es also eine Tetralogie, ein Vierteiler: Stein, Erz, Eisen und Stahl. Stein und Eisen sind in der Rohfassung fertig, Erz steht zu einem Drittel (den ausgegliederten Szenen aus Stein). Das ist mir sehr recht, weil ich einige Motive habe, die es meines Erachtens wert sind, thematisiert zu werden und für die ich nun den Platz habe. Entsprechend habe ich heute Vormittag mein Konzept zu Stahl abgerundet, mich dann aber wieder den frühen Teilen gewidmet. Für Stein habe ich den Titelbildvorschlag gemacht, für das neue Erz die Szenen konzipiert.

Zudem hat Verleger Werner Fuchs angekündigt, sich persönlich in das Lektorat einzubringen, wovon ich mir als Nebeneffekt eine engere Verzahnung mit den verschiedenen Phasen des Produktionsprozesses verspreche.

Für den Fall, dass wir entscheiden, den Zyklus meinem Angebot folgend um einen vierten Band erweitern, habe ich heute eine Skizze für das dann notwendige Titelbild angefertigt. Gar nicht so einfach, und eigentlich muss ich auch zugeben, daran gescheitert zu sein. Immerhin konnte ich die zentrale Figur skizzieren, für den Rest muss dann im Falle des Falles eine verbale Beschreibung ausreichen.

Hauptsächlich habe ich aber am Konzept für Stahl gearbeitet. Alle Charaktere, die ich aus den vorherigen Bänden verwenden möchte, sind übertragen, zudem siebenunddreißig Szenen mit Stichwörtern versehen. Das sind tendenziell eher zu viele als zu wenige, da erfahrungsgemäß beim Schreiben einige dazukommen werden. Andererseits möchte ich natürlich sowohl alle Handlungsstränge des Zyklus abschließen als auch einige neue Motive bringen. Ich werde morgen nochmals mit frischen Augen auf das Konzept schauen. Ich muss den Entwurf ohnehin komplett durchgehen, um ihn mit meinem Exposé abzugleichen und, noch wichtiger, für jede Szene die Perspektivfigur festzulegen. Bei Eisen bin ich tatsächlich mit einer Perspektive pro Kapitel (statt pro Szene) ausgekommen. Nebenbei bemerkt halte ich Eisen auch nach zweimal Korrekturlesen noch für meinen besten Roman. Dennoch bezweifle ich, dass ich dieses Muster auch in Stahl werde durchhalten können – dafür passiert zu viel parallel, und ich möchte ja nicht, dass dem Leser etwas entgeht.

Nun ist Eisen in der ›Lektorats-Vorstufe‹ angekommen, sprich: Einigen DSA-Redakteuren liegt es vor. Wegen Urlaubssituationen rechne ich erst Mitte März mit den Rückmeldungen.

Da man das Eisen schmieden soll, solange es heiß ist, habe ich heute die Skizze für eine eventuelle Karte angefertigt, die man Eisen beigeben könnte. Damit wäre der Schilderung in der Schlachtszene am Ende vielleicht noch leichter zu folgen.

Meinem nie gänzlich versiegenden Misstrauen der modernen eMail-Kommunikation begegnend habe ich mich telefonisch versichert, dass das Manuskript zu Band Eins auch bei Lektor Florian angekommen ist. Das ist es.

Bei Eisen steht nur noch ein Kapitel zum Korrekturlesen an. Das sollte morgen zu schaffen sein, ebenso das Übertragen der Änderungen in die elektronische Version. Dann wird noch flux die Faktensammlung gemacht und ab geht's zu den DSA-Experten, die auf aventurische Stimmigkeit prüfen können. Das sollte sich alles morgen erledigen lassen, sodass ich mich am Sonntag der feineren Konzeption von Stahl werde zuwenden können.

Heute Morgen habe ich Erz samt Zusatzmaterial wie Vorschlägen zu Klappentext und Titelbild an Lektor und Verleger geschickt. Das hat etwas Befreiendes. Auch wegen der Überlänge habe ich mir etwas überlegt und angeboten, den Roman zu teilen und zusätzliche Szenen einzufügen, die Dinge ausführlich schildern, die in der gegenwärtigen Fassung nur angedeutet werden. Ergebnis wären zwei Romane, die dann jeweils den Längenvorgaben entsprächen. Als Nebeneffekt hätte der Zyklus dann vier Bände statt drei. Ich nehme an, die Entscheidung wird innerhalb der kommenden zwei Wochen fallen.

Etwa die Hälfte des nächsten Korrekturlaufs an Eisen habe ich heute absolviert. Ich habe den Eindruck, mit dem ausgedruckten Text schneller vorwärts zu kommen, als wenn ich am Bildschirm arbeite. Natürlich muss ich noch meine Anmerkungen übertragen, aber dennoch erscheint mir diese Arbeitsweise produktiver. Vielleicht wird man einfach weniger abgelenkt, wenn der Browser weiter als einen Klick entfernt ist, oder die Augen ermüden langsamer. Wer weiß. Jedenfalls ist es eine interessante Selbstbeobachtung.

Ach ja, etwas Erfreuliches ist gestern Abend noch passiert: Mein Google-Alert auf ›Bernard Craw‹ hat angeschlagen und mir mitgeteilt, dass jemand so freundlich war, einen Eintrag zu meiner Person im deutschen Wikipedia zu verfassen. Das ist schon einmal passiert, aber damals wurde er wieder herausgelöscht. Vielleicht bin ich ja inzwischen bedeutend genug, um dem Online-Nachschlagewerk erhalten zu bleiben.

Die Korrektur von Band Eins habe ich abgeschlossen, der Text ist nunmehr bereit für das Lektorat. Ich habe nur noch wenige Verbesserungen vorgenommen, was hoffentlich nicht nur meiner Betriebsblindheit zuzuschreiben ist.

Erstaunlich sind immer wieder einzelne Fehler, oder vielmehr, wie diese es schaffen, nicht nur in den Text hinein zu gelangen, sondern auch noch mehrere Korrekturgänge zu überleben. Dabei denke ich beispielsweise an ›Verwechslungen‹ in Personennamen, wenn also in einer Szene statt der eigentlich handelnden Figur eine genannt wird, die dort überhaupt nicht auftaucht ... Ein Rätsel, wie so etwas passiert ... Aber es kommt vor.

Bei meinem aktuellen Korrekturgang zu Band Eins habe ich Seite 300 von 479 passiert. Vermutlich werde ich also irgendwann übermorgen, am Donnerstag, damit fertig sein und den Text ins Lektorat schicken können. Ich baue auch ein paar kleine Verweise auf einen anderen DSA-Roman ein, den ich heute ausgelesen habe. Das sind minimale Details, etwa eine Frisur, die dort beschrieben wird und die ich in meinem Text nun auch erwähne. Zudem habe ich auf Anraten des Lektorats meine Zeitangaben von der Jahreszählung nach Hal auf die nach Bosparans Fall umgestellt.

Derweil füllen sich meine Notizen für Band Drei.

Wolfgang Hohlbein kooperiert mit Man-o-War in dem Fantasy-Projekt ›Die Asgard-Saga‹. Deswegen war er auch bei dem Konzert gestern auf der Ehrentribüne, während ich mitten unter den anderen Fans stand. Nichts für ungut, aber ich glaube, ich hatte den besseren Platz. Unabhängig davon scheint mir die Asgard-Saga ein Projekt zu sein, das es so noch nicht gegeben hat, denn jeder kann sich beteiligen und die Geschichte soll in allen Medien erzählt werden, von Texten über Musik, Videos, Filme und Festivals.

Ich sitze gerade an der letzten Überarbeitung von Band Eins vor dem Lektorat. Heute habe ich 126 Seiten korrekturgelesen, also etwas mehr als ein Viertel. Es sollte gelingen, den Text diese Woche abzuschicken. Nebenbei mache ich mir Notizen für Band Drei, insbesondere zu Motiven aus dem ersten Band, die ich dort wieder aufgreifen möchte.

Nachdem ich darüber geschlafen habe, gefällt mir das Motiv nicht mehr, das ich für Eisen vor Augen hatte. Es war zwar schön martialisch, was gut zu dem Buch passt, verriet aber den Ausgang einer Szene, was den Lesespaß hätte trüben können. Nun habe ich einen anderen Vorschlag vorbereitet, weniger pathetisch, aber genauso actiongeladen. Auch von den Farben her kann ich ihn mir sehr gut als Titelbild mit Signalwirkung vorstellen.

Ein wenig habe ich noch am gestern geschriebenen Dune-Artikel gefeilt.

Der Abend gehört jetzt der Band, deren Musik mich zu dem Zyklus inspiriert hat: Ich gehe auf ein Man-o-War-Konzert!

Ich habe ein wenig an meiner Homepage gebastelt und die Rezensionen zu Im Schatten der Dornrose verlinkt, die ich mittlerweile im Netz aufspüren konnte. Viele sind es noch nicht, aber erfahrungsgemäß kommen im Laufe der Zeit einige dazu.

Den Korrekturgang von Band Zwei konnte ich gemütlich abschließen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Text, was natürlich nicht bedeutet, dass er fehlerfrei wäre, wie die kommenden Korrekturdurchgänge beweisen werden. Aber die Geschichte funktioniert, sie hat Zug und Emotion, ich mag die Charaktere und das Setting ... Ich liebe sie!

Da die Anmerkungen der DSA-Redakteure zu Band Eins noch nicht da sind, habe ich die Zeit genutzt, etwas anderes zu schreiben, nämlich einen Artikel zur ›Dune‹-Romanserie für mein Fanzine ›Burned Out‹. Dieses ist so lange nicht mehr erschienen, dass es schon peinlich ist, und ich bin froh, diese Trockenzeit beenden zu können.

Der Korrekturlauf für Band Zwei ist auf Seite 325 angelangt, die restlichen fünfzig sollte ich morgen bequem schaffen können. Das ist beinahe schade, denn damit ist der große Genuss eines weiteren ersten Korrekturlesens vorbei. Ich habe in diesem Tagebuch bereits geschrieben, dass diese Phase in der Entstehung eines Buches für mich Höhepunkt und hauptsächlicher Motivator ist und finde das auch dieses Mal bestätigt.

Mit dem ersten Korrekturdurchgang von Band Zwei stehe ich auf Seite 154. Das ist eine brauchbare Geschwindigkeit, finde ich. So sollte ich am Samstag mit Band Zwei durch sein, um mich dann wieder Band Eins zu widmen. Zu meiner Freude werde ich hier auch aus der Redaktion ein paar Anmerkungen bekommen, wie mir heute angekündigt wurde.

Ein anderes Manuskript, das nichts mit dem Schwarzen Auge zu tun hat, wurde heute leider abgelehnt. Man bescheinigt mir zwar ›eine doch recht versierte Schreibweise‹, aber der Verlag hat sein Programm anders ausgerichtet. Schade.

Zudem ist als Highlight aus dem Autorenleben zu berichten, dass es einen recht ausführlichen Mailaustausch zu Im Schatten der Dornrose mit einem Kollegen gegeben hat. So etwas ist viel seltener, als man es sich erträumt, darum freut man sich umso mehr, wenn es einmal dazu kommt.

Ein zweites Mal in diesem Zyklus habe ich das Wort Ende unter ein Manuskript gesetzt. Die Rohfassung von Band Zwei steht also, nach 365 Seiten und 560.000 Anschlägen. Hinzu kommen die Anhänge, die ich aber zu einem großen Teil von Band Eins übernehmen kann.

Was steht jetzt an?

Das Lektorat hat meinen Titelbildentwurf zum ersten Band wohlwollend zur Kenntnis genommen. Auch mein neuer Wunschtitel Erz stößt durchaus auf Gegenliebe. Damit hätten die drei Titel der Trilogie eine schöne Steigerung: Erz, Eisen, Stahl.

Einige Fragen zu den Manuskripten sind noch zu klären, ich hoffe, dass die DSA-Redakteure bis zum Ende des Monats dazu kommen, ihre Anmerkungen zu schicken. Band Eins habe ich ihnen Anfang des Monats zur Verfügung gestellt.

Ich werde mich nun wieder in den Autorenhimmel begeben und den ersten Korrekturgang für Eisen machen. Direkt danach gehe ich nochmal über den ersten Band, den ich in den ersten Februartagen ans Lektorat mailen möchte. Dann in einem Guss der zweite Korrekturgang für Band Zwei. Nebenbei die Konzeption für Band Drei. Hier habe ich heute eine Exposéänderung telefonisch diskutiert. Ich bin mir mit Lektor Florian einig, dass die Geschichte dadurch ›ruckelfreier‹ wird.

Fünfundzwanzig Seiten habe ich heute geschrieben und damit das sechste Kapitel abgeschlossen, in dem eine furiose Schlacht vorkommt, die mir viel Spaß gemacht hat. Nun fehlt nur noch das siebte Kapitel, die Ausgliederung, die ich von Kapitel Sechs abgespaltet habe, um die Perspektive noch einmal wechseln zu können. Es umfasst nur einen Einleitungstext und zwei kurze Szenen, daher hoffe ich, es morgen bewältigen zu können.

Außerdem habe ich endlich die Titelbildskizze für Band Eins gezeichnet, eine Aufgabe, die ich ein paar Wochen vor mir her geschoben habe, obwohl ich das Motiv bereits lange vor Augen habe. Für Band Zwei überlege ich allerdings noch. Wahrscheinlich werde ich die Actionszene um Seite 100 herum aufgreifen, für mich die gelungenste Schilderung in dem Text.

Die offizielle aventurische Geschichtsschreibung hat mir heute eine kleine Korrektur aufgenötigt. Eine Szene in Wehrheim musste ich vor die Stadtmauern verlegen, weil die Stadt selbst zur fraglichen Zeit noch vom Feind gehalten wird. Ich glaube allerdings nicht, dass sie dadurch an erzählerischer Wirkung verloren hat.

Überhaupt war heute ein sehr erfolgreicher Schreibtag, der beste bisher in diesem Projekt und vielleicht sogar ›best ever‹. Ich habe nicht nur die Marken von 450.000 Anschlägen und 300 Seiten passiert, sondern auch ganze fünfunddreißig Seiten geschrieben! Wie mehrfach erwähnt korrellieren bei mir Qualität und Quantität. Wenn ich in einem Rutsch schreibe, liest es sich hinterher auch aus einem Guss, manchmal wie ein Film.

Aus diesem Grund bin ich gerade ausgesprochen guter Laune.

Zudem dämmert das Ende des zweiten Bandes über den Horizont. Diese Woche wird es wohl soweit sein, vermutlich übermorgen, wenn alles ideal läuft sogar schon morgen. Und danach wartet wieder meine Lieblingstätigkeit, der erste Korrekturdurchgang.

Fünfundzwanzig Seiten, also lief es heute gut. Zudem ist eine wichtige Marke in Reichweite: die 450.000 Anschläge, Word-gezählt, mit Leerzeichen. Ab dieser Schwelle gilt ein Text bei Fanpro als ›Roman‹. Morgen werde ich sie wohl überschreiten.

Am dritten Tag in Folge komme ich heute nur zäh voran. Vorgestern und gestern waren es jeweils zehn Seiten, heute unwesentlich mehr. Die Langsamkeit an sich ist dabei nicht so tragisch, vor Ablauf meines ›Schreiburlaubs‹ Mitte Feburar sollte ich die Rohfassung des zweiten Bandes ebenso fertigstellen können wie die Überarbeitung des ersten. Sorgen macht mir die Tatsache, dass in der Regel die Passagen, die ich flott herunterschreiben kann, hinterher auch besser sind als die, bei denen es nicht so läuft. Ich hoffe, dass dies hier entweder nicht zutrifft oder ich es bei der Überarbeitung werde ausbessern können.

Ansonsten spiele ich mit dem Gedanken, die letzten zwei Szenen des Buches in ein eigenes Kapitel zu packen, weil ich dort vielleicht die Perpektive wechseln möchte. Aber darüber kann ich ja noch ein paar Mal schlafen.

Das vierte Kapitel ist abgeschlossen, ebenso Vorspann und erste Szene von Kapitel Fünf. Wieder habe ich eine Szene aus dem Konzept genommen, die mir die Chronologie gestört und keine Information gebracht hätte, die ich jetzt nicht im Vorspann untergebracht habe. Dennoch wird Kapitel Fünf vermutlich länger als geplant, ich sehe eine ausgesprochen ausführliche Actionszene kommen ...

Heute habe ich viel gelesen, zunächst die nette Novelle ›Der Fluch des dunklen Mondes‹ von Lars Maria Maly, dann, weil ich mal wieder ein Sachbuch brauchte, ›Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt‹. Dementsprechend habe ich nur zehn Seiten geschrieben, aber es war dennoch ein guter Tag. Das eigentliche Finale des vierten Kapitels ist fertig, jetzt fehlt mir nur noch der ›Abspann‹, bevor ich wieder zum anderen Handlungsfaden zurückkehren kann. In dem wird es dann endgültig zur Sache gehen, was die Thematik ›Military Fantasy‹ betrifft.

Der Abschluss von Kapitel Vier ist in Sicht. Ich habe mich entschlossen, den Höhepunkt eher stimmungsvoll als aktionsgeladen zu gestalten, dafür geht es im ›Abspann‹ des Kapitels noch einmal mit Stahl in der Hand zur Sache. Schließlich ist es der Abschiedsgruß für die gestern genannte Protagonistin.

Zweihundert Seiten und 300.000 Anschläge sind passiert. Ich befinde mich auf halber Strecke im vierten Kapitel, das ich heute in der Konzeption erweitert habe. Ich glaube, die Figur, um die es sich in diesem Kapitel dreht, hat eine ausführlichere Würdigung verdient, als ich sie ihr bislang zugedacht hatte, schließlich trägt sie weite Teile des ersten Bandes und kann dabei hoffentlich einige Freunde unter den Lesern gewinnen.

Die dritte Szene im vierten Kapitel steht nun fertig im Manuskript. Ich denke, die Hälfte des zweiten Bandes ist überschritten. Ich feiere damit Bergfest für die Trilogie, was insofern ein kleiner Selbstbetrug ist, als dass noch viel Arbeit bei den Überarbeitungen auf mich zukommt. Die ständig schwelende Befürchtung, es könne trotz der Recherche und der Planungen in der Konzeption aus irgend einem Grund nicht klappen, die Geschichte könne vielleicht einen Haken haben, an dem all die guten Ideen doch noch scheitern, diese Befürchtung wird mit jeder geschriebenen Seite geringer und schrumpelt langsam, aber sicher auf Zwergengröße zusammen. Das hebt die Stimmung!

Wieder einmal bin ich schlaftechnisch aus dem Rhythmus. Gestern um Mitternacht war ich wie berichtet auf Seite 160, schrieb dann aber vor dem zu Bett Gehen noch sieben Seiten. Damit ist das dritte, recht kurze Kapitel abgeschlossen. Heute habe ich die Konzeption für das vierte noch einmal durchgeschaut und danach sieben Seiten geschrieben. Jetzt naht die Geisterstunde, die sicher auch noch ein wenig Fortschritt bringen wird. Momentan schreibe ich produktiver nachts als tagsüber. Ich höre dieses Jahr selten Musik beim Schreiben, dafür daddele ich nebenbei in Chats herum – dessen Teilnehmer sich dann fragen, warum ich immer wieder minutenlang weg bin. Die Erklärung liegt in den Absätzen, die ich dann schreibe. Dieser Wechsel zwischen Konzentration und Ablenkung ist eine Arbeitsweise, die für mich funktioniert. Im Moment jedenfalls.

Ich befinde mich auf Seite 160 des Manuskriptes. Wieder habe ich eine Szene aus dem Konzept gestrichen, diesmal allerdings mit einer dreiseitigen Rückblende im Plusquamperfekt dafür bezahlt. Ich persönlich bin ein großer Freund der Vorvergangenheit und finde es ausgesprochen bedauerlich, dass diese Zeitform langsam ausstirbt. Fanpro achtet allerdings auf Lesbarkeit, daher ist fraglich, ob sie mir diese ›Eskapade‹ durchgehen lassen werden.

Keine Computerabstürze heute. Vielleicht hat sich die Maschine wirklich von selbst wieder berappelt, oder es hilft, dass ich den Lüfter hochgedreht habe.

Ein gutes Dutzend Seiten habe ich geschrieben und damit das zweite Kapitel abgeschlossen. Meine Planung habe ich dahingehend angepasst, dass ich das Prinzip ›eine Perspektivfigur pro Kapitel‹ bis zum Ende durchziehe. Allerdings nicht auf ›Teufel komm raus‹ – falls sich herausstellen sollte, dass ein Einschub aus anderer Sicht dramaturgisch vorteilhaft ist, werde ich ihn auch bringen. Schließlich geht es nicht um Formalismen, sondern darum, die Geschichte möglichst gut zu erzählen.

Die magische Seite 100 habe ich tatsächlich noch in der Nacht geschrieben, und es liegt wirklich Magie darin. Die gestern erwähnte Idee ist ausgesprochen inspirierend, ich fühle mich jetzt noch deutlich stärker in die Geschichte hineinversetzt, als das zuvor schon der Fall war.

Heute hatte ich mit einer unerwarteten Widrigkeit zu kämpfen. Fünfmal ist mir der Computer abgeraucht, und das, obwohl Windows XP angeblich niemals abstürzt. Anfang des Jahres hatte ich bereits einmal drei Abstürze an einem Tag. Der Mauszeiger friert ein, nichts geht mehr, auch auf Tastaturdruck erfolgt keine Reaktion. Meine Textverarbeitung macht alle zehn Minuten eine Sicherheitskopie, deswegen habe ich nie mehr als eine Seite verloren, aber ärgerlich ist es dennoch. Ich hoffe, das Problem legt sich von selbst wieder, so wie beim letzten Mal. Vielleicht ist meine Mühle mittlerweile schlicht und ergreifend zu alt.

Trotz dieser Widrigkeiten habe ich heute einundzwanzig Seiten geschafft. Ich bin also gut im Fluss.

Ich habe die Seite 100 fest im Blick, wahrscheinlich werde ich sie heute Nacht noch schreiben, während ich einen meiner Protagonisten in einen Kampf begleite, der eine wahre Heldentat beinhaltet. Eine sehr klassische – aber man muss ja nicht immer völlig innovativ sein, sonst verkrampft man irgendwann. Wieder stoße ich hier auf den seltsamen Effekt, dass ich die Heldentat eigentlich gar nicht geplant hatte, jedenfalls nicht für den Hauptcharakter – er sollte bei dem Kampf einfach nur dabei sein. Aber jetzt, wo diese Idee durch meinen Kopf zuckt, hat sie einen unwiderstehlichen Magnetismus und entwickelt direkt Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte, insbesondere auf die Art und Weise, wie man dieser Figur künftig begegnen wird. Da sie in ein paar Jahren (der Handlung) ein bedeutender Anführer sein soll, passt das hervorragend ins Konzept.

Nur acht Seiten habe ich heute geschrieben, dafür aber Einiges an der Konzeption gearbeitet, Szenen gründlicher durchdacht. Insbesondere bin ich sehr zufrieden mit meiner gestrigen Entscheidung, zwei Szenen zu streichen. Und die acht Seiten sind der Beginn eines neuen Kapitels, das zeitlich, räumlich und personell neu ansetzt.

Leseproben sind so eine Sache. Ich bin immer froh, wenn sie erstmal im Briefkasten sind. Heute habe ich für ein Manuskript, das ich für gut vermarktbar halte, drei Verlage angeschrieben. Es ist ein wenig so, als würde man ein Segelschiff zum Horizont schicken. Man stattet es so gut aus, wie man kann, in diesem Fall mit einem freundlichen, nicht zu langen Anschreiben, einer Synopsis, einer Leseprobe und einer Aufstellung meiner bisherigen Veröffentlichungen, und winkt ihm nach. Man weiß nicht, in welche Stürme es geraten wird, und kann ihm daher auch nicht mehr helfen. Damit meine ich nicht die Unbillen der Post, die arbeitet nach meiner Erfahrung viel besser und zuverlässiger, als ihr Ruf vermuten ließe. Es geht eher um die harten Realitäten in den Lektoraten. Was man so hört, werden die mit Angeboten dermaßen überschwemmt, dass sie gar nicht alles in Ruhe angucken können, weil auch sie einen Arbeitstag haben, der irgendwann endet und ein Lektor das Sichten unverlangt eingesandter Manuskripte ja auch nur als Nebentätigkeit macht. Hauptsächlich betreut er Texte, für die schon Verträge geschlossen wurden und bei denen der angekündigte Veröffentlichungstermin näher rückt. Deswegen gibt es ja auch die Außenlektorate, die vorsortieren. Da stelle ich mir immer Germanistikstudenten vor, die sich damit ein Zubrot zum BAföG verdienen. Wenn es dann gesichtet wird, ist noch die Frage, ob es ins Verlagsprogramm passt und ob gleichzeitig noch ein Programmplatz für genau so ein Buch frei ist. Diese und noch viele andere Faktoren, auf die ich keinen Einfluss habe, müssen zusammenkommen, damit überhaupt jemand die Leseprobe anschaut. Der muss dann noch in der richtigen Stimmung sein für meine Geschichte ...
Wenn alles klappt, fordert man dann das vollständige Manuskript an. Das ist mir, abgesehen von Fanpro und van Aaken, bereits fünfmal passiert, was gar nicht so schlecht zu sein scheint. Leider wurde bislang jedesmal nach Prüfung abgelehnt. Viel häufiger wird aber gar nicht erst das Manuskript angefordert. Ich will mich da gar nicht beklagen, ich bin schon davon überzeugt, dass ich die gleichen Chancen habe wie jeder andere, es ist also ein faires Spiel. Schade ist nur, dass man nicht erfährt, was man hätte anders machen können, um ›eine Runde weiter zu kommen‹. Für solche Beurteilungen ist in den Lektoraten auch keine Zeit.

Auch am zweiten Band meiner Trilogie habe ich heute gearbeitet. Neben dem Schreiben zehn weiterer Seiten habe ich mich entschieden, zwei Szenen aus der Planung für das erste Kapitel zu streichen, getreu dem Motto: »Der Leser verträgt viel mehr Unsicherheit und viel weniger Langeweile, als man gemeinhin annimmt.« Einige Ereignisse werde ich also in späteren Kapiteln im Rückblick erzählen, mit dem Nachteil der fehlenden Unmittelbarkeit, aber den Vorteilen, dass die Spannung am Ende des ersten Kapitels besser gehalten wird und ich später, vermutlich in Kapitel Drei, eine Überraschung einbauen kann, die bei der aktuellen Struktur kaum vorhersehbar ist.

Gestern Abend habe ich noch ein paar Seiten nachgelegt, heute weitere zwölf geschrieben. Damit habe ich insgesamt zweiundsechzig Seiten für Band Zwei fertig – in der Rohfassung, versteht sich. Der Charakter des Buches schält sich heraus. Ich beginne wieder mit einem Kapitel, das ausschließlich aus der Sicht einer Hauptfigur geschrieben sind. Wie mir erst heute bewusst geworden ist, handelt es sich dabei zufällig um die gleiche Protagonistin, die bereits Band Eins eröffnet.

Diesmal überrascht mich eine Nebenfigur, die einen deutlich aufrechteren Charakter beweist, als ich ihr zugetraut hätte. Ich finde es immer wieder faszinierend, die eigenen Figuren kennenzulernen.

Um gute zehn Seiten ist das Manuskript heute angewachsen.

Ich achte besonders darauf, das Hauptmotiv der Trilogie herauszuarbeiten: Kampf in vielen Variationen. Deswegen gehe ich immer wieder die Szenen durch und überlege, in welche ich noch zusätzliche Konflikte einbauen kann, die dann vorzugsweise gewaltsam gelöst werden. Ich hoffe, ich übertreibe es nicht, denn so etwas kann auch ermüden. Ich bin jetzt schon gespannt auf den ersten Korrekturdurchgang für Band Zwei.

Etwa sieben Seiten habe ich geschrieben. Nicht besonders viel, aber es geht (gemütlich und gemächlich) vorwärts.

Mit etwa zehn Seiten wieder ins Schreiben eingestiegen. Es war eine gute Entscheidung, vor der Unterbrechung der Arbeiten an Band Zwei eine Szene zu schreiben. So war es kein Problem, den Ansatzpunkt zu finden, das ging ganz mühelos.

Drei Tage Pause, um den Kreativitätsmuskel zu lockern. Ich habe ›Im Auge des Tigers‹ gelesen, einen Schmöker von Tom Clancy, und es mir auch sonst gutgehen lassen.

Jetzt hat das Manuskript zu Band 1 die Reise angetreten. Es liegt nun vier Redakteuren vor. Ich hoffe, sie kommen im Laufe des Januar dazu, einen Blick zu riskieren. Es ist ein gutes, ein wenig auch ein erleichterndes Gefühl, den Text nicht mehr ausschließlich auf meiner Festplatte zu wissen. Zum Teil liegt das an der nie ganz schlummernden Furcht vor dem Plattencrash, der die ganze Arbeit zerstören könnte, aber dennoch nicht zu der Sicherung motiviert, die man eigentlich machen sollte. Das scheint aber nur der kleinere Beitrag zu diesem Gefühl zu sein. Der größere ... Ich weiß nicht. Vielleicht wird ein Buchprojekt ein wenig realer, wenn es nicht nur aus Bits und Bytes besteht, die ausschließlich der Autor zu Gesicht bekommen hat.

Jedenfalls kann ich mich nun wieder auf Band 2 konzentrieren.

Der Korrekturdurchgang nähert sich dem Ende. Morgen sollte ich ihn abschließen können.

Das neue Jahr liegt vor uns. Zeit für ein paar gute Vorsätze:

An oberster Stelle steht natürlich die ›Herzen aus Stahl‹-Trilogie für ›Das Schwarze Auge‹, mein bisher größtes Projekt. Wenn nichts total Unerwartetes geschieht, sollte das lässig über die Bühne gehen. Schon allein damit wäre 2010 mein literarisch erfolgreichstes Jahr, gefolgt von 2009, in dem ich zwei Romane veröffentlichen konnte.

Diese Trilogie dürfte mich im ersten Quartal mit Beschlag belegen, noch ist unklar, inwieweit das auch für das zweite gilt.

Jedenfalls ist nach dieser Rechnung das zweite Halbjahr 2010 noch frei. Da könnte ich mich einem gänzlich anderen Projekt widmen. Ich habe Ideen für drei historische Romane und einen aus dem Bereich Science-Fiction. Vielleicht ist bis dahin aber noch etwas anderes aktueller geworden.

Natürlich wäre eine vierte Romanveröffentlichung die Krönung für das Jahr, aber das ist weniger ein Vorsatz als ein Wunsch, denn es hängt nur begrenzt von Faktoren ab, die ich beeinflussen kann. Ich kann allenfalls so gut schreiben, wie es meine Möglichkeiten erlauben und fleißig meine Manuskripte einreichen – und das wiederum ist ein guter Vorsatz für 2010.


Hier geht es zum Archiv meines Schreibtagebuchs – die Einträge aus 2009.


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